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Der gespittete steile Abgang im wiederhergestellten Zugang 3

BTU 28.06.2017
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BW 31 - Nesenbach Vaihingen


Unter dem Nesenbach-Viadukt befindet sich dieser beeindruckende Stollen. Das Besondere ist, dass dieser Stollen nicht mit Beton ausgespritzt ist. Er wurde in den dortigen Stubensandstein gegraben. Mitte 1944 war er nur teilweise fertig, ohne 2. Ausgang. Es waren bei Luftangriffen aber schon bis zu 600 Personen in diesem Stollen. Der Reichsluftschutzbund beschwerte sich  bei der Stadtverwaltung, dass dieser Stollen nicht weitergebaut wird. Daraufhin übernahm die Firma Wolfer &Goebel den Weiterbau. Die Bauarbeiter waren zur Luftangriffsschäden abgezogen worden. Bis 19. 11 1944  wurde der Zugang zum Pionierstollen hergestellt. Erst zu diesem Zeitpunkt war ein Fluchtweg geschaffen.
 Der heutige Zugang erfolgt über keine Treppen, sondern über einen etwas steilen Weg nach unten, der 1981 wieder hergestellt wurde. Der ehemalige Zugang 2 ist über einen Schacht zugänglich.

Laut einer Nutzungsliste vom 15.11.1947 wurde der Stollen zur Lagerung von Fruchtsäften von der Firma Allgeyer eingesetzt.

Standort

Unter dem Nesenbach-Viadukt
70563 Stuttgart
Stadtteil Vaihingen

 

Technische Daten - Allgemein

Schutzplätze
2.200 , geplant für 2900
Zivilschutzbindung
Nein
Instandgesetzt
Nein
Baujahr
1943/44   Firma Kübler/Wolfer & Göbel
Beim Stollenbau waren 10 holländische Kriegsgefangene beteiligt

Technische Daten - Ausstattung
Grundfläche
1.830 m²
Elektrifiziert
Nein
Generator
Nein
Lüftungstechnik
Nicht vorhanden
Stadtwasser
Nein
Notbrunnen
Nein
Toiletten
Nein
Ausführung
teilweise naturbelassen
Eingang torkretiert
Die Stolleneingänge wurden nach dem Krieg gesprengt. 1981 wurde der Stollen wieder geöffnet und gesichert. Die Bundesbahn musste im Rahmen des SBahn Baues das Viadukt verbreitern. Hierzu mussten im Stollen die Gründungen für den Pfeiler erfolgen.
Geschichten vom Stollen
Eine Zeitzeugin berichtet:
.., wenn die Alarme zu kurzfrisig waren und wir den Weg in den Stollen nicht mehr schafften, wurde auf dem Weg dort hin ein riesiger, tiefer und kalter Keller bei der Firma Leicht angesteuert, der auch als Luftschutzraum gedient hat.

Filme aus Nitrocellulose
Lange Jahre waren in einem abgetrennten Teil desStollens, Filme aus Nitrocellulose des Staatsarchives gelagert16. Hier ist für diese Art von explosiven Filme das geeignete Klima - gleichbleibende niedrige  Feuchtigkeit und Temperatur. Der Film kann sich bei einer Temperatur von 38 Grad selbst entzünden.


Behälter und deren Inhalt beim Entladen beim Stollen


Suche nach altem Stollenzugang
1980 wurde der im 2. Untergeschoss des Fanny-Leicht Gymnasiums erkennbare Abmauer geöffnet, da hier ein Zugang zu BW 32 vermutet wurde. Es stellte sich bei den Untersuchungen heraus, dass es sich um einen Fluchtstollen handelte, der 70 cm breit und 130 cm hoch war und eine Länge von 12 Metern aufwies. Dieser Stollenteil wurde nach den Untersuchungen wieder verschlossen.5

Die Abzweigung des Fluchtstollens zum FannyLeichtGymnasiums, heute torkretiert.