Landläufig werden alle Schutzbauwerke im Volksmund häufig als "Bunker" bezeichnet. Die grobe Unterscheidung sind aber Bunker und Stollen, was auf die Bauweise zurückzuführen ist. Bunker wurden bei einer geöffneten Bauweise erstellt (Hoch- oder Tiefbunker), Stollen wurden immer bergmännisch erstellt. Eine dritte Unterscheidungsart sind die Mehrzweckanlagen, die, wie das Wort schon sagt, eine Mehrfachnutzung haben. Diese Bauwerke sind aus der Zeit des Kalten Krieges.
In Stuttgart gab es (Stand 1997) 47 Schutzbauten, die sich in der so genannten Zivilschutzbindung befanden. Dazu zählen Hochbunker, Tiefbunker, Stollen und Mehrzweckanlagen. In diesen Bauwerken gab es insgesamt 74.240 Schutzplätze. Die Bauwerke wurden durch die Kommunen gewartet und unterhalten. Der Bund gewährte dafür einen Kostenzuschuss. Seit 2008 vermindert sich die Zahl der Schutzplätze kontinuierlich, da der Bund das Schutzraumkonzept aufgegeben hat und sukzessive die Bunker außer Dienst stellt und entwidmet. Ende November 2014 wurden alle Einrichtungen von Bunkern die eine Ausstattung für den Kalten Krieg erhalten haben geräumt. Der Bund hat dafür Mittel zur Verfügung gestellt. Nicht betroffen ist davon der unter Denkmalschutz stehende Tiefbunker in Feuerbach. Seit 28.Juni 2016 sind alle Bauwerke aus dem Kalten Krieg entwidmet. Nicht davon betroffen sind Stollenanlagen.
Mehrzweckanlagen
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12 Stück |
23.912 Schutzplätze |
Hochbunker
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13 Stück
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13.826 Schutzplätze
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Tiefbunker
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12 Stück
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13.592 Schutzplätze
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Stollen
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10 Stück
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19.200 Schutzplätze
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Dazu kommen noch ca. 400 Pionierstollen, die aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen. Dabei handelt es sich um Stollen, die nicht ausbetoniert waren, sondern lediglich mit Holz abgestützt wurden. Diese Stollen sind aus Sicherheitsgründen heute nicht mehr zugänglich und größtenteils inzwischen auch verfüllt.
Rein militärische Anlagen kommen noch zu den zivilen Luftschutzanlagen hinzu.
Die neue politische Lage seit Februar 2022 hat den Bund veranlasst, keine weiteren Verkäufe von Luftschutzanlagen durchzuführen. In Stuttgart werden bei verschiedenen Anlagen inzwischen wieder überprüft, ob es Sinn hat, sie für den Luftschutz instand zu setzen.