Hochbunker sind die augenscheinlichsten Bauwerke, die Zeugnis über eine Zeitepoche widerspiegeln, die zunehmend in Vergessenheit gerät. Obwohl diese Bauwerke für jeden sichtbar sind, können die wenigsten Menschen die ursprüngliche Verwendung bestimmen. Diese Art von Bauwerken wurde in einem beschränkten Zeitraum erbaut. Über den Bau von Hochbunkern machten sich diverse Personen bereits unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges Gedanken. Diverse Patentanmeldungen in den 30er Jahren, spiegeln die Kreativität wieder. In Stuttgart nahm sich über die Gestaltung der Bunker kein geringerer als Paul Bonatz an. Bonatz sah in der Gestaltung eine wichtige städtebauliche Aufgabe. Für viele ist es paradox, auf den Schutz der Erdüberdeckung zu verzichten. Dies hat aber einen materiellen Hintergrund. Bei überirdischen Bunkern benötigte man weniger Beton, da sich bei einer Detonation die Druckwellen nach allen Seiten ausbreiten können. Bei unterirdischen Bauwerken wirkt der Detonationsdruck voll auf das Bauwerk.
Man plante bei Baubeginn, wie diese Bauwerke einer friedensmäßigen Nutzung zugeführt werden könnten. Ab 28. August 1941 wurde von diesem Ansinnen Abstand genommen.
In Stuttgart gab es 23 Hochbunker, von denen heute immer noch 18 existieren. Teilweise wurden sie aber inzwischen umgenutzt.