Der Bunker wurde in der Siedlung Steinhaldenfeld erstellt, die ein Vorzeigeprojekt der Nationalsozialisten war. Er zählt zu den "Wehrtürmen", die es in der Vergangenheit schon gab, wie es Paul Bonatz sah. Es gab noch weitere acht Bunker dieser Bauart. Die Bunker in Steinhaldenfeld, sind die einzigen, bei denen das Walmdach auch heute noch vorhanden ist, wie es ursprünglich bei diesem Bunkertyp üblich war,
Dieser Bunker war im Krieg mit einer Lüftungsanlage der Firma Dräger ausgestattet. Die Verrohrung wurde von der Firma Steinbach, Paulinenstraße 45 gefertigt. Dr Rohbau wurde bis zum 1. Mai 1941 fertig gestellt. Schon ab diesem Zeitpunkt wurde der Bunker bei Alarm benutzt. Beim Rohbau gab es während des Bauens einen Unternehmerwechsel. Den unteren Teil baute die Firma Philipp Holzmann, den oberen Teil die Firma Gebhard aus Gemmrigheim.
Nach dem Krieg wurde der Bunker als Wohnheim für Familien unter der Obhut des Evangelischen Hilfswerkes benutzt. Die Bunkerwände wurden mit einer Ornamentwalze farblich auf weißem Grund gestrichen. So wurde eine Tapete imitiert. Diese Bemalung ist auch heute noch in manchen Räumen gut zu erkennen.
Die Turmuhr an der Außenfassade des Bunkers spiegelt den heutigen Einsatz wieder - ein Turmuhrenarchiv mit verschiedenen Exponaten zur Geschichte der Turmuhren ist dort untergebracht.
Bunker als Wohnraum
Der boomende Wohnungsmarkt in unserer heutigen Zeit macht auch vor den historischen Gebäuden nicht halt. Nachdem bereits der Bunker im Zuckerberg zu Wohnungen umgebaut werden soll, sind die Begehrlichkeiten nach weiteren Bunkern gewachsen, um diese dem Wohnungsmarkt zuzuführen. Ob die Investitionen im Verhältnis zur Wohnfläche stehen, ist zweifelhaft. Die Eingriffe in die bestehende Substanz eines Bunkers sind enorm.