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Der letzte Winkelturm in Stuttgart

Der Winkelturm liegt direkt am Bahnhof in Stuttgart-Feuerbach. Neben diesem Bauwerk gab es noch 3 weitere Winkeltürme in Stuttgart, die alle nach dem Krieg gesprengt wurden. In Deutschland gab es rund 200 Winkeltürme.

1939 wurde dieser Luftschutzturm von der Firma Wayss und Freytag erbaut. Das Gelände gehörte der Deutschen Reichsbahn die mit diesem Bauwerk für den Schutz ihrer Reisenden beitragen musste. Gebaut wurde unter der Leitung des Stuttgarter Tiefbauamtes. Im Juni 1940 stand der Bunker als Luftschutzraum zur Verfügung. Laut den Akten stritt sich die Baufirma mit der Stadt, weil es keinen Richtfestschmaus gab. Sie verlangte deshalb einen Geldbetrag für die beteiligten Mitarbeiter. Ursprünglich war geplant in der Dachspitze Sehschlitze für einen Beobachtungsposten mit einzubringen. Da die militärische Seite dieses Bauwerk auch als Flakstellung nutzen wollte, verzichtete man beim Bau auf diese Sehschlitze und sah optional eine Holzplattform für diesen Fall vor. In diesem Fall wären die Sehschlitze umsonst gewesen.
Als Bunkerwart für dieses Bauwerk war Georg Schoch, ein Mitglied der Firma Gebrüder Schoch mit ihrem Galvanisierungsbetrieb am Feuerbacher Bahnhof eingesetzt. Georg Schoch kam gegen Ende des Krieges bei einer Explosion ums Leben. Sein Nachfolger wurde Friedrich Klumpp,der Eigentümmer der Lackfabrik am Bahnhof Feuerbach.

Nach dem Krieg diente der Bunker als Lagerraum für eine Baufirma.

Das Bauwerk beherbergt heute eine  Ausstellung "Spitzbunker"  des Vereines Schutzbauten Stuttgart. Der Winkelturm in Stuttgart-Feuerbach ist in mehrerer Hinsicht eine Besonderheit. Er stand bis Mai 2008 noch unter Zivilschutzbindung und steht seit 1996 unter Denkmalschutz. Der Bund hat sich im Rahmen seines neuen Schutzraumkonzepts von diesem Bauwerk getrennt. 2009 erhielt der Bunker auf Veranlassung des Vereines Schutzbauten Stuttgart e.V. das ursprüngliche Dach wieder zurück. Dieses Dach war von Paul Bonatz angeregt worden. Bonatz hatte sich intensiv mit der architektonischen Integration von Schutzbauten ins Stuttgarter Stadtbild beschäftigt



    ... Geschichte der Winkeltürme

Winkelturm wird reaktiviert
Die zunehmende Bedrohung durch den Kalten Krieg, lies auch den Luftschutz neu aufleben. Im Rahmen eines Sofortprogrammes wurde dafür der Winkelturm bis Dezember 1966 reak- tiviert. Bereits im November 1965 wurde mit den Baumaßnahmen begonnen. Die Arbeiten umfassten die Demontage des alten Daches, die Holztreppe als Zugang wurde durch eine Stahltreppe ersetzt, Überarbeitung der WC-Anlage, Erneuerung der elektrischen Anlage, Beseitigung des alten Außenteer- anstriches. Der Innenbereich erhielt einen neuen Anstrich des stark verun- reinigten Bauwerkes. Das Bauwerk hatte anfangs der 60er Jahre als Übungsraum für eine Band gedient (Ranger).
1977 veräusserte die Deutsche Bundesbahn im Zuge des Stadtbahn- baues das Grundstück mit dem Bunker an die Stadt Stuttgart.