(Text von geschichtsspuren.de)
Dieser freistehende Turmtyp des Duisburger Konstrukteurs Leo Winkel (1885-1981) wurde bereits 1934 in einer ersten Version zum Patent angemeldet (Patent Nr.658344). Sein Vorteil sollte die spitze, an eine Granate erinnernde Form sein, an der Bommben einfach abgleiten und erst auf dem Boden explodieren sollten. Diese Idee des kegelförmigen Hochbunkers hatten andere Erfinder allerdings schon vor ihm gehabt - so beispielsweise der Italiener Alessandro Romani in den 1920er Jahren. Winkel glaubte bei seinem ersten Patent noch daran, dass eine Wandstärke von 20 - 30 cm (eisenbewehrt) bei dieser Bauform ausreichen würde und sah für Friedenszeiten sogar eine mögliche Nutzung als Wasserturm vor. Diese erste, sehr schlanke und zwanzig Meter hohe Ausführung hatte neun Stockwerke(davon zwei unterhalb des Gebäudeniveaus) und war für zweihundert Personen vorgesehen.Im Laufe der Jahre konstruierte Winkel weitere Modelle, die in der Form mehr oder minder seinem Urmodell entsprachen, aber in Größe und Ausführung variierten.
Ab Januar 1936 wurde die Bauart unter strengster Geheimhaltung auf der Luftwaffen-Erprobungsstelle Reuchlin getestet. Erste Versuche müssen aber schon ab September 1935 stattgefunden haben. Die Erprobung ergab, dass man die Türme dieser Bauart zum damaligen Zeitpunkt für "Volltreffersicher gegen Sprengbomben hielt. Mitte 1937 erhielt Winkel die Genehmigung für den Vertrieb seines Luftschutzturmes.1939 ließ Winkel einen veränderten Innenausbau mit zueinander versetzten Halbstockwerken patentieren. Üblicherweise hatten die Türme einen Durchmesser von 8,4 Metern und 10,0 Metern. Die Höhe betrug durchschnittlich zwanzig bis 25 Metern. Die Wandstärke bei unbewehrten Beton betrug am Fuße 2 Meter (bei Eisenbeton 1,1 Meter) und sank je steigendem Meter um 5 Zentimeter (bei Eisenbeton 3 Zentimeter) Die Wandstärke ab zehn Meter von 1,5 Meter durfte nicht unterschritten werden(Eisenbeton 0,8 Meter). Der gegenüber anderen Schutzbauten erheblich höhere Betonbedarf von 6,57m³ je Schutzplatz, gegenüber anderen Bunkern von 3,82 m³, bedeuteten 1941 ein Verbot durch das Reichluftfahrtsministerium. Die meisten der etwa 200 Winkeltürme waren für den Werkluftschutz und das Militär. Es sind nur zwei Winkeltürme bekannt, die durch einen Volltreffer beschädigt wurden. In Bremen erhielt am 12. Oktober 1944 einen Treffer. Dabei kamen 5 Personen ums Leben. Ein weiterer Durchschlag soll es in Duisburg gegeben haben.