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Weitere Entgiftungsstelle
Entgiftungsparks gab es in den jeweiligen Luftschutzabschnitten.
West: Im Vogelsang 10
Süd: Fangelsbachstraße 1 a
Ost: Cannstatter Straße 80 heute Schwabengarage
Nord: Feuerbach Leobener Straße 84 heute Hallenbad Feuerbach



Bau des Entgiftungsparkes am Westbahnhof


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Entgiftungspark

In größeren Städten wurden zur eventuellen Gasangiffen, Gasspür und Entgiftungstrupps gebildet. Sie waren ein Teil des Sicherheits- und Hilfsdienstes (SHD) Der Entgiftungsdienst gliederte sich in einen beweglichen und einen ortsfesten Teil. Nach Beendigung der Entgiftung sollten die Entgiftungstrupps den nächstgelegenen "Entgiftungspark" aufsuchen. Dort sollten die Gerätschaften einer gründlichen Entgiftung unterzogen werden und so für den nächsten Einsatz vorbereitet werden. In Stuttgart war dieser "Entgiftungspark" in dem durch die Topografie abgeschotteten Gelände am Westbahnhof (Vogelsang). Die Zufahrt war nur durch zwei Zugänge als Bahnunterführung möglich.

In diesem Gebäude waren riesige gekachelte Reinigungsbecken eingebaut. Das Wasser konnte mit einer Heizanlage mittels Koks auf eine geeignete Reinigungstemperatur gebracht werden. Nachdem es einen Giftgaseinsatz im Zweiten Weltkrieg nicht gab, wurden die Einheiten zur Bergung von Toten eingesetzt. Auch nach diesen Einsätzen mussten die Gerätschaften gereinigt werden, was in diesem Gebäude geschah. 

Bereits im Mai 1939 war die Stadt vom Luftgaukommando Süd beaftragt worden, ein Baugelände für einen Entgiftungspark zur Verfügung zu stellen. Das Reich erstellte dann das Bauwerk bis 1941 fertig. Das Gebäude sollte nach Fertigstellung in den Besitz der Stadt  zur deren freien Verwendung übergehen, mit der Maßgabe, dass wenn es für den Luftschutz gebraucht wird, sofort dafür zur Verfügung stehen muss. Die Kosten für den Bau betrugen 600.000 RM.

Nach dem Krieg wurde das Gebäude von den Amerikanern beschlagnahmt und jüdischen Bürgern als Unterkunft zur Verfügung gestellt.Diese wollten  ein Bad erstellt haben für ihre rituellen Waschungen. Am 22. August 1949 wurde das Bauwerk von der Besatzungsmacht wieder freigegeben. Die Stadt brachte dort ab 1953 Flüchtlingsfamilien unter. Die Garagen wurden als Lagerplatz für Möbel von der Stadt genutzt.  Zu Beginn der 60er Jahre, wurde das Gebäude von der Feuerwehr und dem Katasrtophenschutz genutzt, Im Januar 2012 wurde das Gebäude abgerissen.

...Luftschutz Entgiftungsdienst

Bilder vom Gebäude






Gekachelte Wände mit Armaturen


Entlüftung mit vorgesetztem Filter