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Leuchtmittel


Tarnlichtglühbirne


Richtlampe, gezieltes Licht, die an speziellen Stellen die bei der Abdunkelung im Freien  trotzdem erkennbar sein sollten eingesetzt wurden. An 400 bedeutenden Straßenkreuzungen wurden solche Lampen eingesetzt. Sie wurden auch bei Luftalarm nicht abgeschaltet. Weitere 3500 Richtlampen wurden bei Alarm schlagartig gelöscht. 5



Nebenstehend eine Nachkriegsaufnahme aus Stuttgart Feuerbach. Teile der Häuser haben schon wieder einen neuen weißen Anstrich erhalten. Es sind aber noch Gebäude mit einem bräunlichen und einem schwarzen Anstrich zu sehen,
Die Tarnbemalung wurde bereits auf der Bundesgartenbauausstellung getestet. Die Schienen der Kleinbahn erhielten auf Anregung des Landschaftsgärtners Seidenspinner aus Botnang einen Tarnanstrich und eine entsprechende Bepflanzung. Die Funktion des Tarnanstriches wurde vom Zeppelin LZ 130 getestet, der das Gartenschaugelände überflog und zahlreich Luftaufnahmen anfertigte. Seidenspinner tarnte später auch das Führerhauptquartier "Wolfschanze".

 

 

Tarnen und Täuschen

Verdunklung

Zu Beginn des Krieges, war der wichtigste Punkt sich vor den Angriffen der RAF zu schützen, die Tarnung. Bereits 1938 war die Verdunklungsverordnung erlassen worden. Jede mögliche Lichtquelle die einen Ort verraten hätte, musste verhindert werden. Dazu gab es lichtdichten Verdunklungsstoff, der auch zu Rollos verarbeitet war. In Industriebetrieben gab es auch aus Blech verarbeitete "Hänger", die jeweils von innen an ein Fenster gehängt werden konnten.
Alle Räume im Haus waren bei nächtlichem Flieger-Alarm so zu verdunkeln, dass von außen kein Lichtschein zu sehen war. Zu Beginn des Krieges ließ die Verdunkelung in Schulgebäuden zu wünschen übrig. Es wurden deshalb die vorhandenen weißen Vorhänge für rund 60.000 RM schwarz eingefärbt. Der Beginn der Verdunklung wird auf eine Stunde nach Sonnenuntergang und das Ende der Verdunklung auf eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang festgelegt.
Auch die Lampen an Fahrrädern und Autos wurden mit kleinen, waagerechten Schlitzen versehen, so dass sie nur noch auf 20 Meter sichtbar waren. Des Weiteren gab es sogenannte "Luftschutz-" bzw. "Verdunkelungs - Glühlampen" verschiedener Hersteller (z.B. von der Firma "Osram", in blau oder in rot), die dann, nur einen schwachen Lichtschein abgebend, als Notbeleuchtung in Hausfluren oder Treppenhäusern zum Einsatz kamen, damit im Dunklen und in der zumeist gebotenen Eile niemand stürzte. Ab Januar 1940 waren an 400 Straßenkreuzungen Richtlampen aufgehängt, die auch bei Luftalarm brannten. .

Vorhandene Gewässer reflektierten das Mondlicht und waren für die Flieger daher Navigationspunkte. Dies wurde umgangen indem man die Gewässer mit Holz  abdeckte. Dazu wurden Holzverschläge, die man aus Dachstöcken wegen der Brennbarkeit entfernt hatte, verwendet. Neben dem Feuersee gehörte dazu auch der Nebenarm des Neckars, der als Trainingsanlage für die Rudersportler dient.

Abgedeckter Feuersee

Zu Beginn des Krieges ließen sich die alliierten Flugverbände auch durch die errichtete Tarnanlage bei Lauffen am Neckar von Stuttgart ablenken. Hier war der Bahnhof und seine Gleisanlagen aus Holz nachgebaut worden. Die  Anlage wurde aber 1943 wieder abgebaut, nachdem das Radar in den Flugzeugen zur Zielerkennung eingesetzt wurde.


Anstreichen von Häusern

 

 

 

 

 

 

 

 





Das Neue Schloß mit Tarnnetzen






Scheinanlage Lauffen...
Scheinanlage Weilimdorf...

Tarnung von Gebäuden


Das Schloß Solitude mit Tarnnetz 
 
Verneblungsanlage nach Brünninghaus
Foto: Eschwege 6
Einen breiten Raum der Stuttgarter Tarnung nahm die Verneblung des Stuttgarter Talkessels ein. Dazu wurden viele kleine stationäre Anlagen in ganz Stuttgart stationiert und 5 -6 variable Großvernebler nach Brünninghaus eingesetzt. Die Taktik funktionierte zu Beginn des Krieges einigermaßen erfolgversprechend - Stuttgart wurde nicht gefunden.  Die aufkommenden Radargeräte bei den Alliierten ließen diese Tarnmöglichkeit aber scheitern.
...weiteres unter Vernebelung

Zu seinem 53. Geburstag bekam OB Strölin ein Modell der Nebelschleuder von seinen Mitarbeitern geschenkt. Vermutlich wurde dieses Modell bei den Bränden Juni 1944 im Rathaus zerstört.
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Ab März 1943 waren 50 Malerfirmen mit rund 260 Arbeitern und Mitgliedern des Sicherheits- und Hilfsdienstes damit beschäftigt, Gebäude mit einem Tarnanstrich zu versehen. Begonnen wurde damit in Heumaden und dann auf das ganze Stadtgebiet ausgeweitet. Mitte April waren 6000 Gebäude mit grüner, brauner, rötlicher oder grauer Farbe angestrichen worden und die Aktion konnte bis  1. Juli abgeschlossen werden. Der Stuttgarter Gaskessel erhielt bereits 1938 einen Tarnanstrich. Die Entwürfe dafür stammten von Oskar Schlemmer, der unter den Nationalsozialisten ein Berufsverbot als Künstler hatte, da seine Werke zur "entarteten Kunst" gehörten. Die Malerfirma Kämmerer war die ausführende Firma. Hier war Schlemmer angestellt. Trotz Anstrichs wurde der Kessel am 15.4.1943 getroffen und am 21.02.1944 zerstört.
Die Straßenbahnen wurden ab Anfang 1945 mit Wehrmachtsfarbe gestrichen, um so vor Tieffliegern getarnt zu sein.


Warnung,dass durch Verdunklungsmaßnahmen die Scheiben zerspringen können

Auch der Stoff zum Abdunkeln musste vom Reichsluftschutzministerium genehmigt sein