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Bis 1941 hatten die Archive und Kunstwerke sehr wenig Aufmerksamkeit in punkto Schutz erhalten. Richard Scheuerle fordete eine rasche Verlagerung dieser Güter. Kunstwerke kamen in die Villa Frank nach Murrhardt und das Archiv der Stadt Stuttgart in das Schloß Löwenstein. Das Schloß  Löwenstein wurde 1944 durch Brandbomben zerstört und damit das ganze Archiv der Stadt.

... weiter mit Kulturgutsicherung
Löschen, Bergen, Entgiften

Mit den vorbereitenden Luftschutzmaßnahmen wurde gleichzeitig Maßnahmen zur Sicherstellung von ausreichend Löschwasser bei Bränden getroffen. Der Feuersee im Stuttgarter Westen, schon seit seiner Anlegung ein Wasserreservoir, kam wieder zu seiner ursprünglichen Bedeutung. Auch alle anderen künstlich angelegten offenen Gewässer wurden in die Brandbekämpfung mit einbezogen.
Auch die Abwasserkanalisation war in den Planungen zur Brandbekämpfung mit eingeplant. So konnte an bestimmten Stellen, durch das Einbringen von Schiebern, das Wasser angestaut werden und dann mittels Saugpumpen zum Löschen benutzt werden. Wo dies nicht möglich war, wurden offene Löschteiche anzulegen, unterirdische Zisternen angelegt.  Viele der unterirdischen Zisternen sind auch heute noch vorhanden.
So wurde am Hegelplatz, neben dem Katharinenhospital Quellen gefasst. Damit war sichergestellt, dass im Bereich des Katharinenhospitales und dem Lindenmuseum die Löschwasserversorgung funktionierte. Die Neuanlage von speziellen Löschteichen zeigte sich im Verlauf des Krieges als notwendig. Diese quadratischen, pyramidenförmigen Teiche waren mit Bitumen abgedichtet und waren in der ganzen Stadt verteilt. Selbst mitten auf dem Schloßplatz gab es einen dieser Teiche, wie der nebenstehende Plan zeigt. Die Teiche waren immer mit einer Umzäunung gesichert. Bei einem unbeabsichtigten Reinfallen, wäre ein Aussteigen ohne Hilfe nicht möglich gewesen. Insgesamt wurden über 300 Löschteiche in ganz Stuttgart erstellt. Trotz den beträchtlichen Wasservorräten, reichten diese nach den schweren Angriffen im Juli und Oktober 1944 nicht
  aus . Sie mussten nach diesen Angriffen immer wieder nachgefüllt werden.  Bei einem der schwersten Luftangriffe im Juli 1944 werden drei Wachen und die Druckwasserversorgung der Stadt zerstört. Schließlich verlegen die Männer ein 35 Kilometer langes Netz aus Stahlrohren und pumpen Wasser aus dem Neckar in die Stadt. Man sieht heute immer noch Ansaugstutzen an der Kaimauer die mit Rohren in den Neckar verbunden sind.


Sand als Löschmittel
Brände, die durch Phosphorbomben ausgelöst wurden, konnten nicht mit Wasser gelöscht werden. Dies war einer der wichtigsten Gründe, dass im  Herbst 1942 vom Fuhramt mit Hilfe der Straßenbahn einige tausend Kubikmeter Sand verteilt wurden. An 369 Stellen der Stadt wurden dafür Depots eingerichtet.

Transportwaggon für den Sand, aufgenommen in Ostheim

… Gasabwehr, Entgiftung
... Entgiftungspark

Löscheinsatz

Zisternenbau neben Bunkern

Mit dem Bunkerbau 1941 wurden direkt neben Tiefbunkern Wasserzisternen gleich mitgebaut. Der Hintergrund war das Löschen und Kühlen der Bunkerwände, wenn durch ein Feuer der Bunker eingeschlossen werden sollte. Solche Zisternen wurden z.B. am Diakonissenplatz und am Wilhelmsplatz errichtet. Dass diese Maßnahme nötig war, zeigte sich beim Marktplatz, wo eine Zisterne vielleicht Schlimmeres verhindert hätte, als im Juni 1944 der Marktplatzbunker gerade noch geräumt werden konnte.

Bis 23. Mai 1944 gab es in Stuttgart 80 Großlöschteiche mit einem Fassungsvermögen von jeweils 500 bis 1000 cbm und rund 350 Selbstschutzteiche mit 50 bis 100 cbm Wasserinhalt. Dazu kamen noch die Löschwassergewinnung in Rückhaltebecken, Zisternen, Seen, Feuerlöschbrunnen, Saugstellen in der Kanalisation und Entnahmemöglichkeiten aus dem Neckar.

Ärmelabzeichen für "Feuerlöschtrupp"