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Strahlenschutz



Ab 1. Juli 1969 gab es von der Bundesregierung "Unterstützung" für den Verkauf von Bunkern für das Heim.Ab diesem Zeitpunkt traten die "Richtlinien für den Zuschüssen bei der Errichtung von Haussschutzräumen" in Kraft. Auf diese Verordnung hatten die Unternehmen und Hersteller über fünf Jahre warten müssen. Jeder Bauherr der auf seinem  Grundstück oder seinen Keller mit Luftschutzmaßnahmen baute, konnte mit Zuschüssen rechnen. Zu den Zuschüssen je Schutzplatz gab es eine 10 prozentige Sonderabschreibung auf die Herstellungskosten über 10 Jahre.
Luftschutzbau im Kalten Krieg

Wie auch schon im Zweiten Weltkrieg setzte die Regierung auf den häuslichen Luftschutz. Aus diesem Grund wurden auch so wenige öffentliche Schutzräume gebaut. Man begründete das mit der Aussage: "Die öffentlichen Schutzräume sind nur für die Menschen, die im Krisenfall auf der Straße sind." Dadurch entstand eine Vielzahl von Fertigschutzräumen. Als erste Maßnahme wurden die noch vorhandenen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg wieder instandgesetzt und stellenweise für einen Langzeitaufenthalt umgebaut. Die Zivilbevölkerung wurde animiert, sich eigene atomsichere Bunker zu erstellen, ähnlich wie schon das Umbauen der Keller in einen Luftschutzraum im Zweiten Weltkrieg. Gefördert wurde der private Schutzraumbau durch Zuschüsse, deren Höhe sich nach der Anzahl der Schutzplätze richtete. 1969 gab es zwischen 180 und 220 DM je gefördertem Schutzplatz. Trotz dieser Förderung wurden in der BRD nur Schutzräume für 3% der Bevölkerung geschaffen. Baden-Württemberg war  mit 2,18 % nur unterdurchschnittlich vertreten. In der ganzen BRD waren lediglich 135.000 private Schutzplätze gefördert worden. Es gab zahlreiche Hersteller die einen Bunker in Fertigteilen anboten. Eine große Werbung machten die Firmen nicht. Die Adressen konnte man über einen Liefernachweis vom Bundesamt für Selbstschutz beziehen.

In Stuttgart wurden 85 private Maßnahmen mit 5 - 25 Schutzplätzen gefördert. Ab 1. August 1990 wurden keine Anträge auf Förderung mehr entgegengenommen. Im Mai 2007 beschloss die Konferenz der Innenminister, das flächendeckende Schutzraumkonzept aufzugeben. Öffentliche Mittel für diesen Zweck wurden sofort eingestellt.

Viele private Schutzbauten liegen heute brach im Keller oder Garten, werden inzwischen zweckfremd genutzt oder sind sogar längst abgerissen worden. Wo sie sind, weiß kaum jemand. Die Eigentümer haben meistens schon während des Kalten Krieges nicht viel darüber gesprochen. Erst ab 2010 konnten die privaten, ehemals vom Bund bezuschussten Privatbunker, entwidmet werden und für eine andere Nutzung, wie Sauna oder Lagerräume offiziell umgenutzt werden.

 

Die Firma Thyssen hatte eine Röhre im Verkaufsprogramm 

Ein Kugelbunker von der Firma Presser

 



Publikationen zum Aufbau des häuslichen Luftschutz, herausgegeben vom Bundesinnenministerium

... Der Kugelbunker

... Röhrenbunker


...der erste reale Einsatz eines Atombunkers in Stuttgart