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Innerdeutsche Grenze 1963


...Chronologie über der Zivilschutz nach dem 2. Weltkrieg

Der Glaube an die Beherschbarkeit und Schutz vor der Atombombe

Anfangs der 50er Jahre vermittelte der Zivilschutz der Amerikaner, wie man sich erfolgreich gegen eine Atombombe schützen könne. Der Bevölkerung wurde mit Hilfe von dem kleinen Film "Duck and Cover" (1951),
Vehaltensmaßnahmen nach einem Atombombenabwurf nahe gebracht. Bei einem Atomblitz sollte man sich möglichst unter einem Tisch verkriechen und sich so weit wie möglich zusammenkauern. Im Freien,  wenn sich keine Deckung anbietet, flach auf den Boden legen und wenn möglich den Kopf mit einer Tache schützen. Bei den Atombombenversuchen in der Nevadawüste wurden ganze Dörfer nachgebaut und der Wohnraum mit allen Alltagsgegenständen ausgestattet. Das Material dazu wurde von Firmen gespendet, die dies dann in ihrer Werbung als atombombensiches Produkt verkauften. In Filmen wurde die Form des "Product Placement" zu einer Hochblüte der Werbung geführt. Anfangs der 60er Jahre erkannte man, dass eine einfache Deckung nicht ausreicht und man entsprechende Schutzräume braucht, Auch hier hängte sich der Betonverband  werblich an diese Aussagen dran.
Die US Army befahl 15.000 Armeeangehörigen an den Detonationsort. Es war eine Empfehlung von den Wissenschaftlern von 11 Kilometern Entfernung empfohlen worden. Die Befehlshaber führte die Truppen auf 3 Kilometer heran. Die Armeeführung wollte die Auswirkung solch einer Explosion auf die Soldaten testen. Viele dieser Teilnehmer starben an Krebs in den darauf folgenden Jahren.  
Die Filme der ersten Atomexplosionen, jahrelang in Archiven verschwunden, dienen heute wieder als Grundlage für die wissenschaftliche Forschung, wie sich eine Atomexplosion ausbreitet.
Der erste Höhepunkt im Kalten Krieg

Im Juni 1948 schafften die Westmächte die alte Reichsmark ab und ersetzte sie in den drei Westzonen durch die D-Mark. Die Ostzone erhielt nur drei Tage später die "Ostmark". Die in der sowjetischen Zone liegende Hauptstadt Berlin war zu diesem Zeitpunkt von den vier Besatzungsmächten verwaltet worden. Als Reaktion auf die Einführung der D-Mark errichteten die sowjetischen Besatzer am 24. Juni 1948 eine Blockade sämtlicher Zufahrtswege zu den Westsektoren Berlins. Durch Aushungern der Bevölkerung wollte die Sowjetunion die Einführung der D-Mark in den Westsektoren der Stadt verhindern und Berlin dem Einfluss der Westmächte entziehen. Die USA und Großbritannien errichteten kurzerhand eine Luftbrücke ein, um die Versorgung Westberlins sicherzustellen. 11 Monate dauerte die Blockade, bis schließlich am 12. Mai 1949 die Sowjetunion ihr Vorhaben aufgab und die Blockade aufhob, ohne ihr eigentliches Ziel erreicht zu haben. Berlin wurde zum Symbol des westlichen Widerstandes und der Partnerschaft mit Deutschland. Im Frühling dieses Jahres wurde die Spaltung Deutschlands für eine lange Zeit zementiert. Während sich die 3 westlichen Zonen zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) zusammenschlossen, folgte 4 Monate später die sowjetische Zone mit der Bildung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). 10 europäische Staaten  schlossen sich im Frühjahr 1949 mit den USA und Kanada zu einem  zu einem Verteidigungsbündnis zusammen. Der vorläufige Höhepunkt des Kalten Krieges war der Koreakrieg von 1950-1953. Der von der Sowjetunion unterstützte Norden, wollte den Süden annektieren. Bundeskanzler Adenauer suchte 1952 den Schulterschluss mit den Amerikanern weil er glaubt, dass die Gefahr des Ostens, der die kommunistische Weltherrschaft anstrebt, damit zu verhindern ist. Diese Geschehnisse ebneten den Weg für die Wiederbewaffnung der BRD und deren Aufnahme in die NATO. Mit dem "Amt Blank" begann 1952 die Wiederbewaffnung der BRD, nachdem im Vorjahr schon der Bundesgrenzschutz (BGS) gegründet worden war. Die DDR verfügte mit der kasernierten Volkspolizei über paramilitärische Einheiten. In den Pariser Verträgen 1955 erhielt die BRD weithin ihre Souveränität und wurde in die NATO aufgenommen. Die Sowjetunion reagierte daraufhin mit der Gründung des Warschauer Pakts und proklamierte die Souveränität der DDR. Adenauer will die junge BRD, so stark machen, dass die Sowjets erkennen, ein Angriff auf die BRD ist ein großes Risiko. Deutschlands militärische Sicherheit liegt alleinig in den Händen der Westalliierten. Dies wurde mit der Stationierung von taktischen Atomgeschützen erreicht, die inzwischen entwickelt worden waren. Die Geschütze hatten eine Reichweite von 35 Kilometern. Auf bundesdeutschem Boden gab es 1955 deren 7 Stück. Bei einem Manöver 1955 wurde das Aufhalten von Osttruppen mit dem Abwurf von 300 Atombomben angenommen.

Die Auswertung des Atombombenabwurfes auf Hiroshima durch die Militärs ergab, dass diese Bombe viel zu schwach war. Eine Industrie wäre innerhalb von 4 Wochen wieder einsatzbereit gewesen. Deshalb wurde auch laufend an einer Verstärkung der Atombomben gearbeitet. Bei einer militärischen Auseinandersetzung wäre Deutschland atomar total verseucht worden. Langstreckenbomber sollten Moskau und andere wirtschaftliche Ziele mit Atombomben angreifen und damit den Krieg mit einem Schlag beenden. Die Amerikaner wussten aber so gut wie nichts über die Russen. Sie musste deshalb das Territorium des Ostblockes aufklären. Sie konnten nur auf deutsches Kartenmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg, welches von deutschen Luftaufklärern gemacht worden war, zurückgreifen. Es gab da aber ein weiteres Problem. Es existierte ein starker Flugabwehrverteidigungsring um Moskau, von dem man nicht so genau wusste wie dieser funktionierte. Da kam der Flug von Adenauer 1955 zwecks Entlassung der restlichen deutschen Kriegsgefangenen wie gerufen. Die Bundeskanzlermaschine, eine amerikanische Super Constilation, geflogen von einem amerikanischen Piloten, wurde von der CIA mit entsprechender Technik präpariert, um so beim Anflug auf Moskau Fotos zu machen. Das Vorhaben gelang, es konnte beim Landeanflug auf Moskau eine radargestützte Abwehrstellung überflogen und fotografiert werden.

In Wiesbaden war eine Spionageeinheit der amerikanischen Luftwaffe stationiert, welche die Aufgabe hatte, die Sowjetunion aufzuklären. Dies war die 7499 Unterstützungsstaffel. Die CIA hatte eigene Maschinen, die von Frankfurt aus operierten. Was dieser aufklärte ist bis heute geheim. Ab 1956 war es technisch möglich von extremen Höhen Fotos zu machen. Die russischen Abfangjäger konnten die Spionageflieger zu diesem Zeitpunkt nicht erreichen. Erst 1960 gelang es eine U2 abzuschießen. Insgesamt  hatten die Amerikaner  bei der Aufklärung Verluste von 155 Personen. Nur bei einem Fall konnte der Tod nachweislich geklärt werden. Ab 1961 wurde die Aufklärung dann mit Spionagesatelliten durchgeführt. Auch am Boden sollten durch eingeschleuste Saboteure das kommunistische System destabilisiert werden. Der deutsche Geheimdienstchef Gehlen wirbt unter den Diplaced Persons, den sogenannten DP´s, Agenten und Partisanen an.  Die Amerikaner setzten diese zu Hunderten im baltischen Raum ab. Der Engländer Ken Philby, ein Top Spion der Russen, verrät diese Aktionen im Voraus. Die abgesetzten Agenten wurden bereits erwartet. Somit scheiterte die Aktion, den Kommunismus von innen heraus zu zerstören. Ausschließlich die Supermächte hatte die Option für den Einsatz von Atomwaffen. Adenauer misstraute den Amerikanern, ob die einen entsprechenden Einsatz von Atomwaffen einsetzen würden um Deutschland zu verteidigen. Deshalb versuchte er ebenfalls in den Besitz von taktischen Atomwaffen zu gelangen. Er war der Ansicht, dass taktische Atomwaffen nur die Fortentwicklung der Artillerie sei. Hier zog er sich den erbitterten Widerstand der Bevölkerung zu. Die Bundeswehr erhielt deshalb aber Kurzstreckenraketen, die auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden konnten. Diese Sprengköpfe hatten aber die Amerikaner unter Verschluss.

Die DDR-Führung ließ 1961 die Grenze nach Westberlin schließen und die Berliner Mauer errichten. Die Amerikaner zeigten kein großes Interesse, sich mit militärischer Gewalt der Teilung zu widersetzen. Auch dies ist ein Grund für Adenauer in den Besitz von eigenen Atomwaffen zu kommen. Hierzu fand er aber keine Unterstützung bei den Amerikanern. 1962 entdeckten amerikanische Aufklärungsflugzeuge sowjetische Raketenbasen auf Kuba, worauf sich die USA für eine Seeblockade entschied. Erneut stand die Welt am Rande eines Weltkriegs. In letzter Minute begriffen die Sowjets, dass Amerika dies nicht tolerieren würde und zogen diese Raketenbasen wieder ab.

Auch Adenauer erkannte, dass die USA dies nicht tolerieren kann. Es wird der weltweite Atomkrieg befürchtet. Auf politischer Seite war klar, dass es vor den Bomben kein Schutz gibt. Adenauer gab den Bunker in Marienthal für den Regierungsapparat in Auftrag, Von hier aus sollte die BRD in einer atomaren Auseinandersetzung regiert werden. Bereits 1957 war in der Wüste von Nevada in Amerika verschiedene Bunkertypen getestet worden, die ein Überleben nach einem Atombombenabwurf ermöglichen sollten. Getestet wurde auch was passiert, wenn Menschen in ihren Häusern bleiben. Es zeigte sich, dass nur Menschen die sich rechtzeitig in unterirdische Bauwerke begeben hatten, einen Atombombenabwurf überlebten. Deshalb wurde Ende der 50er Jahre das Bunkerbauprogramm vorangetrieben. Aus den Führungsbunkern sollte ein zerstörtes Deutschland weiter regiert werden. In Marienthal fand bis 1990 alle 2 Jahre deshalb eine 1-wöchige Übung mit 1.500 Personen statt. Ende der 60er zeichnete sich eine Entspannung ab, die mit den Verträgen von Salt 1 und der Unterzeichnung der KSZE-Akte manifestiert wurde. Die Unterzeichnung der Ostverträge durch Willi Brandt beruhigte auch das deutsch-deutsche Verhältnis.
 
Im Inneren von Deutschland soll es eine Geheimarmee gegeben haben unter dem Namen "Gladio". Diese war mit Waffen ausgestattet die in Verstecken lagerten, Diese Truppe sollte bei einer Besetzung Terroakte gegen die sowjetischen Besatzer durchführen. Die Truppe bestand aus Geheimdienstleuten und soll von 1950 bis 1990 in einer Stärke von 100 Mann existiert haben. Diese Truppe ist eine der geheimsten Angelegenheiten innerhalb der Nato, die auch heute nur durch Offenlegung der Akten aufgehellt werden kann.
                                                                Der "zweite Kalte Krieg"


M 65 Geschütz für atomare Artilleriemunition

Das Geschütz  wurde 1950 entwickelt, nach der Vorlage von deutschen Eisenbahngeschützen. Es wurden 20 Stück davon gebaut. Davon standen 16 Geschütze auf deutschem Boden, unter anderem in Mainz, Nürnberg, Bamberg und Grafenwöhr. 1963 wurden diese Geschütze außer Dienst gestellt.





Die Glieniker Brücke - Ort an dem Agenten ausgetauscht wurden. Ein Synonym für den Kalten Krieg



Schild an der innerdeutschen Grenze