Neben der aktiven Flugzeugabwehr, den Flakgeschützen (Flug Abwehr Kanonen) gab es Hilsmittel die ein Überfliegen eines bestimmten Gebietes verhindern sollten. Bei den Planungen zu Beginn des Krieges mag diese Anschauung gerechtfertigt gewesen sein, nur die Briten spielten nicht mit, sie flogen einfach höher.
Fesselballon
Diese Maßnahme erstreckte sich vor allem auf tief fliegende Flugzeuge auf freiem Gelände

An verschiedenen Stellen wurden Fesselballone am Himmel positioniert. Diese waren mit Halteseilen am Boden verankert. Ein Fundament für die Befestigung könnte auch die noch vorhandenen Betonklötze auf der Karlshöhe sein.

Aufbewahrungskiste für einen Sperrballon
Stahlnetze, Stahlseile
An verschiedenen Stellen wurden über vermutete Flugschneisen Stahlnetze gespannt, die Tiefflieger einen Flug unmöglich machen sollten. So gab es Netze vom Burgholzhof zur Feuerbacher Seite bis zum Killesberger Freibad. Im Neckartal führte ein Seil vom Wangener Kirchberg bis zum Mönchsberg nach Untertürkheim. Über drei Gittermaste führte ein Seil vom Kräherwald bis zur Hasenbergsteige und von dort über Heslach hinweg bis zum Haigst. Im Haigst endete das Seil mit einem Spannturm auf dem Grundstück "Auf dem Haigst 3". Die Bevölkerung glaubte, dass diese Konstruktionen Radiowellen ausstrahlten um die Motoren der feindlichen Flieger zum Versagen zu bringen. Diese "Seilsperren" waren aber eine rein mechanische Konstruktion. Die Fundamente der Gittermasten, an denen die Halteseile befestigt waren, sind auf der Karlshöhe noch heute zu sehen. Die Gittermasten wurden von der Maschinenfabrik Esslingen gefertigt und waren 30 Meter hoch. Die Seile lieferte die Firma Brown Boveri & Cie AG aus Mannheim, die Fundamente stellte die Firma Baresel her. Das erste Stahlseil in Feuerbach wurde bereits am 6. September gespannt und bis zum 15. Oktober 1939 fertig gestellt. Es bestand aus einem Tragseil von 2 cm Dicke an dem alle 30 Zentimeter 4 mm starke Seile mit Betonklötzen gebunden wurden.
Bei der Seilsperren von Untertürkheim und Kräherwald wurden durchhängende zwölf, 6 mm starke Drähte geführt. Durch Reif und Eis rissen im Winter einige Seile. An die Seile wurden deshalb Strom angelegt, damit diese nicht mehr vereisen. Die Spannung und Stromstärke war so dafür ausgelegt, dass eine Temperatur von 50 Grad erreicht wurde. Die Stromkosten betrugen pro Heiztag 100 RM.
Die Kosten für die Seilsperren betrugen 165.000 RM. Diesen Betrag forderte die Stadtverwaltung 1948 vom Bund, da die Seilsperren auf Anweisung von General Zenetti, und damit Reichssache, angeordnet worden waren.
...Pläne der Stuttgarter Seilsperren