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Mercedes Schuhfabrik
Die Schuhfabrik Haueisen und Cie wurde 1871 gegründet und hatte 1903 700 Mitarbeiter. 1914 wurde ein neu erstellte Gebäude sofort als Lazarett eingerichtet. In dem Gebäude waren auch 400 französische verwundete Kriegsgefangene untergebracht.
Die Schuhfabrik wurde am 16. Juli 1944total zerstört.
Nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut.

Im Oktober 1972 stellte die Fabrik die Produktion ein. Der Produktionsname der Schuhe war Mercedes Schuhe. In die Produktionsräume wurden kurzfristig Polizei- beamte des Personen-und Objektschutzes untergebracht. Dies war die Hochzeit des RAF Terrors. 1979 wurden die Hallen abgerissen und die Firma DIBAG ließ in dem Gebiet Wohnungen erstellen. Als einziges Relikt ist der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg übrig geblieben.


BW 601, Mercedes Schuhfabrik


Das obere Stockwerk des Bunkers

Standort
Obere Waiblinger Straße 145
70374  Stuttgart (Bad Cannstatt)

Dieser Bunker sollte vorrangig für die Mitarbeiter der Schuhfabrik Haueisen sein, die ihr Produkt als Mercedes Schuhe vertrieb. Er war ein Werkluftschutz Bunker. Gebaut wurde er 1941/42 von der Firma Ludwig Bauer, Stuttgart. Der Bunker bestand aus einem Hochgeschoß und einem Tiefgeschoß. Durch die Nähe zum Cannstatter Krankenhaus gab es einen Verbindungsgang zu den Kellerräumen des Krankenhauses. Die größten Teile des Bunkers wurden  als Liegeraum für Patienten genutzt.  Sehr schnell wurde dieser Bunker als Bettenbunker für das Krankenhaus angegliedert und für diese Zwecke ausgestattet. Dazu wurden ein Behandlungsraum eingebaut und die sanitären Anlagen entsprechen einem Krankenhaus installiert. Es gab nur noch einige Räume für die Mercedes Angehörigen.
Nach dem Abriss der Schuhfabrik anfangs der 70er Jahren wurde das Gebiet neu aufgesiedelt. Der Bunker wurde nach dem 2. Weltkrieg mit Erde überdeckt, so, dass er vollständig übererdet wurde. In dieser Zeit sah man noch eine Notwendigkeit, dass Schutzräume für den Kalten Krieg erhalten werden. Es wurde deshalb bei der Aufsiedlung 1983/84 ein Wohnblock ohne ein Kellergeschoß direkt auf den Bunker gesetzt. Es existiert nur ein ca. 60 cm hoher Zwischenraum zwischen Bunkerdecke und Wohnungsboden, in dem die Versorgungsleitungen wie Heizung und Abwasser geführt werden. Der Bunker gehört heute 196 Eigentümmern die sich in dem ehemaligen Gelände der Mercedes Schuhfabrik eingekauft haben. Genutzt wird er heute ausschließlich vom Hausmeister des Wohnblockes zur Lagerung.
Die Heizung der Schuhfabrik sollte auch als Notheizung für das Krankenhaus dienen, falls die Leitungen zum Heizkraftwerk zerstört werden würden.

Bilder des Bunkers


Die vielen Schalter an der Wand zeigen die komplexe technische Lüftungsanlage, die eine dosierte Be- und Entlüftung ermöglichten.

Die großen Ausguss-und Waschbecken ein Indiz für die Nutzung als Krankenbereich.

In den Räumen die über der Erde lagen waren schmale Entlüftungsschlitze angebracht, die ein Durchlüften des Bauwerkes ausserhalb von Angriffen ermöglichte. Bei Luftalarm wurden die Klappen verschlossen.