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Flakaufbau prinzipiell

 

Eine Flakbatterie bestand in der Regel aus 6 fest in Feuerstellungen installierten schweren Flakgeschützen vom Kaliber 8,8 cm oder 10,5 cm, im Braunschweiger Raum teilweise auch auf 8,8 cm aufgebohrte sowjetische Beute-Flakgeschütze. Doppelbatterien umfassten insgesamt 12 schwere Flakgeschütze. Die sechs Geschütze wurden mit Buchstaben bezeichnet von A bis F. (Anton, Berta, Cäsar, Dora, Emil, Fritz) Bei Nacht wurde die optische Zielerfassung durch Flakscheinwerfer unterstützt. 
Für die Nahverteidigung kam die 2 cm Flak zum Einsatz. Diese war für Brücken, Industrieanlagen, Flakstellungen und andere militärische und wirtschaftliche Ziele. Ab 1944 spielte die 3,7 cm Flak eine immer größere Bedeutung für die Objektsicherung.. Die verstärkten, gepanzerten Jagdbomber machten ein stärkeres Kaliber erforderlich.

Jede Batterie war mit eigener Kommandostruktur, mit optischen (z. B. Kommandogerät 36 oder 40 oder Beute-Malsi) elektronischen Zielfindungsmitteln (z. B. FuMG 62 "Würzburg" 39 T A-D oder später auch FuMG 64 "Mannheim" 41 T) ausgerüstet. Die noch stärkeren Radargeräte wie "Würzburg-Riese" oder "Freya" wurden auch für die Jägerleitführung eingesetzt. Solche Geräte waren unter anderem in Malmsheim, einem Flugplatz von Jagdfliegern, eingesetzt.

Die Flak 8.8-36 gilt als eines der erfolgreichsten Geschütze des Zweiten Weltkrieges, zu Kriegsbeginn im Jahr 1939 waren knapp 2.500 Stück 8,8-cm-Flak 18 und 36 vorhanden. Eine Weiterentwicklung im Jahr 1942 war die 8.8 cm-Flak 41 von "Rheinmetall", die zunächst nur in einer sogenannten "Nullserie" von 44 Stück hergestellt wurde. Ihre Schussweite stieg auf 20.000 m, die Höhe auf 14.860 m, die Feuergeschwindigkeit auf 20-25 Schuß/min. und die Mündungsgeschwindigkeit auf 1.000 m/s. Die schwere Flak schoss Vernichtungsfeuer oder Sperrfeuer. Der Explosionsbereich bei Sperrfeuer lag höher als bei Vernichtungsfeuer.  
Im Verlauf des Krieges flogen die Bomber immer höher, bald genügte die 8.8 cm-Flak nicht mehr und wurde durch schwerere Kaliber ersetzt. Dennoch blieb die 8.8 cm-Kanone den ganzen Krieg hindurch im Einsatz und wurde auch zur Panzerabwehr bzw. zum Beschuss von Bodenzielen eingesetzt. Zur Bekämpfung der Flugzeuge wurden in allen Kalibern eine Sprenggranate mit Kopfzünder verwendet. Für die schwere Flak wurden mit Fortschreiten des Krieges Doppelzünder verwendet. Damit war gewährleistet, dass die explodierende Granate durch Splitterwirkung effektiver war. 

Zur Flughöhenberechnung der gegnerischen Flugzeuge kamen sogenannte Entfernungs-Messgeräte oder Kommandogeräte zum Einsatz. Diese Zielgeber waren mit zahlreichen Prismen versehene Fernrohre, durch die durch die Kreuzung der Blickwinkel der Prismen die Flughöhe berechnet werden konnte. Diese Zielgeber gab es in verschiedenen Ausführungen für die bewegliche und die ortsfeste Flak.

Feuerleitradar FUMG 39 T einer Großflakbatterie (Würzburg)

... Bomben des Zweiten Weltkrieges


Würzburger Riese

Kommandogerät

Horchgeräte
Zu Beginn des Krieges waren die Flakstellungen noch mit Horchgeräten ausgestattet. Mit der Weiterentwicklung des Kriegsgerätes wie z. B. dem Radargerät "Würzburg",  wurde diese Technologie in den Hintergrund gedrängt. Horchgeräte hatten besonders bei Nacht eine große Bedeutung.