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Entwicklung von Luftschutzsirenen in Stuttgart


Gebäude des Institutes vor dem Abriss 

Im vorderen Teil des vorgesehenen Parks des Killesberggeländes befand sich das "Institut für Schall und Wärmeforschung". Es war ein Teil der Technischen Hochschule von Stuttgart. Anwohner berichteten von merkwürdigen und lauten Geräuschen, die hier immer wieder die Anwohner erschreckten. Tatsächlich wurden an dieser Stelle Luftschutzsirenen entwickelt und getestet. Das Gebäude wurde im Rahmen des Baues der Reichsgartenschau abgebrochen.

Warnen und Melden

 

 

Warnung vor Luftangriffen
Die Fluglagemeldungen wurden  vom Flugwachkommando (der  Fluko) das in der Firststraße untergebracht war erstellt und dann an die örtliche Luftschutzbehörde unter Polizeigeneral Schweinle weitergeleitet. In der Fluko waren auch zahlreiche Luftschutzhelferinnen verpflichtet. Von der örtlichen Luftschutzpolizei wurde Luftalarm über das Sirenennetz ausgelöst. Die zentrale Stelle für das Sirenennetz war unter dem Hauptpostamt.  Ab 19. August 1939 hatte Polizeigeneral Schweinle angeordnet, dass die Sirenenanlage immer samstags überprüft wurde. Wenn das Sirenennetz ausfiel, wurden Einheiten des SHD benachrichtet, die mit mobilen Geräten durch die Stadtteile fuhren und so den Alarm ausriefen. In den späteren Kriegsjahren schoss die Flak Alarm, was für die Menschen das Ersatz-Zeichen für einen Luftalarm war. Den 53 Luftangriffen die Stuttgart erleiden musste, stehen 428  Fliegeralarme sowie 472 Öffentliche Luftwarnungen (Kleine Alarme) entgegen. Zusätzlich gab es noch 13 mal das Signal Akute Luftgefahr, das ab dem 23. März 1945 neu eingeführt worden war. Angesichts dieser hohen Zahlen kann man nicht sagen, dass falsch alarmiert wurde. Viel trug auch die topografische Lage Stuttgarts bei, dass die Stadt schlecht gefunden wurde oder die Tarnanlagen wie Laufen am Neckar verhinderten einen Angriff auf Stuttgart. Aber auch die Angriffe auf Städte die auf der Flugroute nach Stuttgart nur wenige Flugminuten von Stuttgart entfernt machten einen Alarm fur sinnvoll. Anfangs 1944 kam auch verstärkt der Drahtfunk für Luftlagemeldungen zum Einsatz, für Haushalte, die einen Rundfunkempfänger hatten.

Meldung von Bränden und Blindgängern
Zur Brandbeobachtung und Meldung an die Feuerwehr waren der SHD eingesetzt. Diese Beobachter waren an exponierten Stellen, wie z. B. auf Türmen, untergebracht. Stellenweise wurden Beobachtungstürme vergleichbar mit Jagdhochsitzen gebaut, um einen besseren Überblick zu haben. In Industrieunternehmen und zentralen Stellen wurden Brandschutzstände, sogenannte "Splitterschutzzelle, Einmannbunker" aufgestellt, aus denen die Beobachter auf Brände ihr Gebiet überblicken konnten und bei entsprechenden Bombeneinschlägen eine Meldung an die Löschkräfte weitergeben konnten. Die Meldung konnte über ein Telefon erfolgen oder musste per Fahrradkurier weitergeleitet werden. Dazu baute die Stadt ab 1942 einen Meldedienst auf, da man mit der Zerstörung der Fernsprechleitungen rechnete. Es wurden alle Beschäftigten die ein Fahrrad hatten erfasst und daraus die Melder requiriert..

 


Helferinnen, sogenannte "Blitzmädel" bei der Vermittlung.
Der Name kommt aus dem aufgenähten Signetin Form eines gezackten Blitzes, der Kennung für Fernmelder