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Grabstätte der Flieger in Dürnbach
Gefallene Soldaten des Commenwelth wurden immer am Ort ihres Todes beerdigt. Dies ist für Süddeutschland der Soldatenfriedhof in Dürnbach am Tegernsee. Dorthin wurden gefallene Soldaten umgebettet, wenn sie an süddeutschen örtlichen Friedhöfen beerdigt waren. Im süddeutschen Raum sind dies hauptsächlich Bomberbesat- zungen.
Die Amerikaner holen und holten ihre Gefallenen immer nach Amerika zurück.


Grabstätte 1948


Grabstätte 2006
Die Schwierigkeiten der alliierten Bomberpiloten
Auch die Aufgabe der alliierten Bomberpiloten war keine leichte Tätigkeit. Die eisigen Temperaturen in den großen Flughöhen machten trotz der speziellen Kleidung den Job zu einer Knochenarbeit. Im Zielgebiet warteten dann bereits die deutschen Abwehrkräfte mit ihren Geschützen und die Jagdflieger. Beim Abwurf der Bomben musste das Flugzeug ruhig gehalten werden, um das Zielgebiet genau zu treffen. Nach Abschluss eines Angriffes mussten dann noch Fotos vom Zielgebiet gemacht werden um die Auswirkungen zu kontrollieren. Die schriftlichen Instruktionen welche die Besatzung vor einem Angriff bekamen, waren auf Reispapier, so dass dieses Dokument bei einem eventuellen Abschuss aufgegessen werden konnte.  Zuerst gab es eine Vereinbarung, dass die Bomberbesatzungen nach 200 Stunden Flugeinsatz Urlaub bekämen. Die Besatzungen erhöhten ihre Flugzeit, indem sie große Umwege flogen. Deshalb wurden die Bedingungen auf 30 Einsätzen abgeändert. Dem fieberten die Besatzungsmitglieder entgegen, um aus der Hölle zu entfliehen.
Ein Absprung aus einem Flugzeug war nur möglich, wenn das Flugzeug gerade flog. Sobald ein Flugzeug ins Trudeln kam, wurde man gegen die Flugzeugwand gedrückt. Deshalb war es notwendig, nach einem Treffer der die Flugunfähigkeit bedeutet, das Flugzeug so schnell wie möglich zu verlassen. Die Überlebenschance der Besatzungen war nach einem Treffer nicht sehr hoch, da die Notausstiegsluke bei den B 17-Bombern extrem klein war. Der Rückflug barg dann die große Gefahr, von Jagdfliegern angegriffen zu werden.
Viele alliierte Piloten steuerten die Schweiz an, wo sie interniert wurden. Rund 120 Flugzeuge sammelten sich während des Krieges an und wurden von Schweizer Piloten auf den großen Militärflugplatz Dübendorf in der Nähe von Zürich gesteuert und dort gesammelt. Hier standen sie bis zum Ende des Kriegs. Nach Kriegsende wurden die Flugzeuge von Mechanikern der US-Air Force überholt und von Piloten und Navigatoren nach England überführt, wo sie  sie verschrottet wurden.


Absturz eines Lancaster Bombers in Stuttgart Feuerbach am Heukopf
Um 20:40 Uhr startete die Lancaster in Breighton bei York in England mit dem Ziel, die Skoda Werke in Pilsen zu bombardieren. Der Flug sollte nördlich von Stuttgart die Flakstellungen umgehen, doch die ED 711befand sich zu weit südlich, überflog Stuttgart direkt und erhielt dabei Treffer durch leichte Flak. Der Pilot der in Brand geratenen Maschine löste über der oberen Rosenbergstrasse seine Bomben aus, um eine Notlandung vorzubereiten. Dabei starb am Boden eine Person und 58 Menschen wurden verletzt. Heinz Bardua, 15 Jahre alt und Flakhelfer bei der Luftwaffe in Stuttgart, sah von seiner Stellung aus, wie die abstürzende Lancaster um 0:55 Uhr das Feuerbacher Tal überflog und am Heukopf zerschellte und explodierte. Bei Tagesanbruch fand er an der Absturzstelle 8 halbverbrannte Leichen der Besatzung. Er nahm Münzen und eine Karte mit, die später bei der Zerstörung seines eigenen Hauses verloren gingen.

Bericht von Bruce Hall, dem Schwiegersohn von Frank Ward, einem der Besatzungsmitglieder der Lancaster ED 711
Bei der Lokalisierung von Pilsen gab es Navigationsschwierigkeiten. Wir wissen, dass eine australische Crew Nürnberg bombardierte, während zwei andere ein weites Gebiet durchsuchten, ohne die Pfadfinder-Markierungen zu finden, die vorher auf dem Skoda-Werk abgeworfen worden waren und dann Kurs auf Basis nahmen. Unterwegs griffen sie Erlangen und Koblenz an. Nachtjäger bedrängten die Lancaster, die das helle Mondlicht als Gefahr empfanden, die den erwarteten Vorteil leichterer Navigation überwog. Folglich wurden hohe Verluste verzeichnet. Das 460. Squadron verlor drei Flugzeuge in dieser Nacht, einschließlich der Lancaster Nr. ED 711.
Es wurde berichtet, dass Franks Flugzeug in der Nähe der Kleinstadt Böblingen, 20 km südwestlich von Stuttgart, abgestürzt ist. Am 18. April 1943 wurden acht Leichen von der deutschen Luftwaffe auf den Friedhof nach Steinhaldenfeld in Stuttgart gebracht. Die Flieger erhielten bei der Beerdigung volle militärische Ehren, wobei ein Geistlicher der Luftwaffe anwesend war, um die Zeremonie durchzuführe. Alle wurden am Nachmittag des 20. April 1943 zur Ruhe gebettet. (Das achte Besatzungsmitglied war Sgt J S Stewart, der gerade eine Pilotenausbildung absolviert hatte. Dies war seine erste Mission und er war an Bord der ED 711 als zweiter Pilot, um Flugerfahrung zu sammeln.)
Einzelheiten zur Beerdigung wurden so aufgezeichnet:
"Es gab getrennte Gräber für acht Flieger, mit jeweils einem kleinen weißen Kreuz. Wo es möglich war wurden die Kreuze mit schwarzer Schrift Name und Rang, und für die Unbekannten in den drei Fällen "Unbekannte Englische Flieger 20/4/43" beschriftet. Jeder Tote wurde in einem Sarg beerdigt."
Die fünf von der Luftwaffe benannten Personen waren: F H Ward, D E White, A K Parker, B Knilands, R H Baker. Nach dem Krieg wurden die Leichen von den britischen Behörden exhumiert. Im Oktober 1948 erhielt Franks Frau Mary einen Brief, in dem man sie darauf hinwies, dass die Identifizierung von fünf RAAF-Mitgliedern erreicht worden sei, aber die Identifizierung von Frank Ward, Flight Sgt Stewart und Flight Sgt Smith nicht möglich sei. Die Überreste der gesamten Besatzung wurden in benachbarten Gräbern auf dem britischen Militärfriedhof Dürnbach/Tegernsee, ca. 50 Kilometer südlich von München beigesetzt.


B 17/Flying Fortress der Amerikaner: der kleine Notausstieg befindet sich an der Unterseite des Flugzeuges. Dadurch war der Ausstieg per Fallschirm sehr schwierig.

Besatzung eines amerikanischen Bombers

Bilder von der Absturzstelle Heukopf








Alliierte bombardieren die Schweiz
Obwohl die Schweiz neutral blieb, wurde sie immer wieder von alliierten Bombern angegriffen. In der Zeit von 1939 bis 1945 kamen 84 Schweizer Staats- bürger durch Luftangriffe ums Leben. Die Gründe dafür waren die Unfähigkeit und der Unerfahrenheit der Piloten und die unzuverlässige Navigationstechnik. Erst 1943 waren die Geräte ausgereifter. Dafür gab es nach Kriegsende  eine Ausgleichszahlung,
Über 120 Maschinen landeten in der Schweiz. Die Flugzeugbesatzungen wurden interniert. Schweizer Piloten flogen diese Maschinen alle zum Militärflugplatz Dübendorf bei Zürich. Dort wurden sie von den Amerikanern nach dem Krieg instandgesetzt und nach England zurückgebracht, wo sie verschrottet wurden.