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Frauen im Luftschutzdienst

 

Als im Verlauf des Zweiten Weltkriegs immer mehr Männer an die Front geschickt wurden, mussten Frauen die Aufgaben im Luftschutz und in den freiwilligen Feuerwehren übernehmen. Sie löschten, retten Verschüttete und bargen Tote. Doch nach Kriegsende wurden alle Frauen wieder aus den Wehren entlassen.
Nur drei Monate nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gründete der damalige Reichskommissar für Luftfahrt Hermann Göring den Reichsluftschutzbund. Zu diesem Bund gehörten auch die Kräfte des Selbstschutzes und des Erweiterten Selbstschutzes. Diese Kräfte – Frauen und Männer – waren dazu ausersehen, Brände zu bekämpfen, die während der Bombenangriffe in ihren Häusern auftraten.
Als kleinste und wichtigste Einheit galt die Hausgemeinschaft. Sie hatte die Aufgabe, mit einfachen Mitteln wie Sandtüten, Feuerpatschen, Einreißhaken und Einstellspritzen Entstehungsbrände niederzukämpfen. Dazu war es notwendig, noch während der Angriffe ständig die von allen Gegenständen entrümpelten und mit Sand bedeckten Dachböden zu kontrollieren.
Mit dem Ausbruch des Krieges wurden die Männer im Luftschutz immer weniger, sodass ein großer Teil der Aufgaben von Frauen bewältigt werden musste. Diese Frauen hatten wesentlichen Anteil an der Brandbekämpfung. Um sofort löschen zu können, mussten in den Wohnungen, Treppenräumen und Dachböden gefüllte Wassereimer stehen und Sandvorräte bereitgehalten werden. Manches Haus wurde von den Frauen erhalten und manchmal gelang es ihnen sogar, das Entstehen eines Feuersturms zu verzögern. Eine Luftschutzgemeinschaft eines Hauses bestand aus dem Luftschutzwart, seinem Stellvertreter, der Hausfeuerwehr, Laienhelfern und einem Melder. Frauen ebenso wie Männer wurden in den Aufgaben des Brandschutzes, des Personenschutzes und der Entgiftung unterwiesen. Die Ausbildung dieser Kräfte dauerte fünf bis sechs Doppelstunden. Dabei wurde auch das Verhalten beim Einsatz chemischer Kampfstoffe gelehrt. Die Verwendung der sogenannten Volksgasmaske wurde erklärt und geübt. Ein weiteres Thema war der Ausbau von Kellern zu Luftschutzräumen. Anschließend ging es zum praktischen Übungsdienst.
Im Laufe der Zeit wurden mehrere Häuser zu einem Luftschutzblock zusammengefasst. In vielen Orten besetzten bereits 1935 Frauen die Hälfte der Funktionen als Luftschutzwart. 1939, zu Kriegsbeginn, waren etwa 70 Prozent aller Kräfte im Selbstschutz Frauen. Rund 65 Prozent der Lehrkräfte für die Hauswart- und Hausfeuerwehrkurse waren ebenfalls weiblich. Es gab sogar viele Orte im damaligen Reichsgebiet, wo die Selbstschutzeinheiten nur noch aus Frauen bestanden.








Luftschutzhelferin  im Range einer Werkluftschutzleiterin