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Tarnbemalung


                                                    © Schutzbauten Stuttgart
Der Stuttgarter Gaskessel mit Tarnbemalung, nach den Entwürfen und der Ausführung von Oskar Schlemmer.
Die Firma Kämmerer, ein Stuttgarter Malergeschäft, war die ausführende Firma, bei der Oskar Schlemmer angestellt war.
Weitere Tarn- und Täuschungsmaßnahmen

Sprengung von Türmen
Nach dem Luftangriff am 11. März 1943 ließ Gauleiter Murr den 36 Meter hohen Aussichtturm am Hasenberg, der 1879 vom Ulmer Münsterbaumeister August Beyer entworfen und im Auftrag des Stuttgarter Verschönerungsverein erstellt worden war, durch die Technische Nothilfe am 24. März 1943 sprengen.  Auch  den Degerlocher Aussichtsturm ereilte das gleiche Schicksal. Abgeschossene alliierte Piloten hatten behauptet, dass diese Türme zur Orientierung gedient hatten. Die Aktion war auch eine Reaktion auf den Luftangriff bei dem 100 Menschen ums Leben gekommen waren, und damit einen Aktionismus gegenüber der Bevölkerung zu zeigen. Diese Maßnahme wurde gegen den Willen des Stuttgarter Oberbürgermeisters Strölin durchgeführt.
In Wahrheit waren die Türme für die Orientierung der Flieger bedeutungslos. Die inzwischen technischen Möglichkiten des neu entwickelten Radars, boten die Möglichkeit für eine genaue Lokalisierung ohne Sichtflug.

Max-Eyth- See wird abgelassen
Der See wurde zu Beginn des Krieges leer gepumpt und mit Tarnnetzen überspannt. Den Alliierten Piloten sollte damit eine Orientierungsmöglichkeit weniger geboten werden, war doch der Neckar dazu schon ein ausreichender Hinweis. Nach dem Krieg wurde auf dem freiliegenden Seegrund Gemüse angepflanzt, bis dieser sich 1949 durch einen Dammbruch 1949 wieder mit Wasser füllte. Während des Krieges stürzte in den abgelassenen See ein abgeschossener Bomber.

Scheinanlagen - Irreführung von Bomberpiloten
Zur Ablenkung von Angriffen auf Stuttgart, wurden im Neckarraum diverse Scheinanlagen aufgebaut. Neben den Anlagen Laufen/Neckar und der Brandanlage Stuttgart Weilimdorf gab es Scheinflugplätze in bei Maichingen/Böblingen, im Struttal bei Betzenried/Göppingen, auf den Jagstwiesen Möckmühl/Heilbronn, zwischen Etzlinsweiler und Fessbach/Landkreis Öhringen. Durch eine nächtliche Landebefeuerung wurden Landepisten für Flugzeuge vorgetäuscht.

Pläne für Tarnbemalungen von Gebäuden
Über Industrieanlagen, öffentliche Gebäude wie z. B. dem Stuttgarter Flughafen machte man sich wegen der Bemalung besonders Gedanken. Sie sollten sich  gut wie möglich in die Topografie der Umgebung anpassen und eingliedern. Dazu wurden die Dächer in den Farben von unterschiedlichem Bewuchs von Feldern angestrichen. Industriegebäude in Untertürkheim, wie zum Beispiel der Firma Aufzugs-Stahl erhielten eine Bemalung in Flecktarn.  Der Stuttgarter Gaskessel sollte aus der Luft, wie ein Hügel mit Bebauung aussehen, die Dächer von den Gebäuden des Flughafens sollten sich an umliegenden Feldern integrieren, Industriebauten sollten zu Wohnbebauung werden. Dafür wurden entsprechende Entwürfe gemacht und in großem Maßstab an den Gebäuden umgesetzt.
 

© Schutzbauten Stuttgart



Scheinanlage Laufen...
Scheinanlage Weilimdorf...




Der 5 Meter hohe Rest des Hasenbergturmes heute,mit einem Durchmesser von 5,7 Metern


Gefahrenhinweis  beim Abdunkeln von großen Fensterflächen mit schwarzem Papier durch Bersten durch Sonneneinstrahlung


Die Beleuchtung der Straßenbahnen war reduziert (Tarnkappe) und bei den Fenstern waren die unteren 2/3 mit Wehrmachtsfarbe abgedunkelt, Es gab nur noch im oberen Drittel durchsichtige Scheiben


Die Längsträger der Transpotzwagons der SSB waren floureszierend weiß gestrichen. Transporte, z.B. in die Markthalle wurden mest nachts gemacht, Damit es zu keinen Unfällen kam, waren diese gestrichen um sie noch zu erkennen.