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Geschichten über den Talstraßenbunker

Ein Bunker der zweiten Bauwelle.

Dieser Bunker ist nicht mehr der Zeit der 1. Bunkerbauwelle nach dem Führersoforterlass von 1940 zuzurechnen. Das äußere Erscheinungsbild weicht erheblich von den sonst üblichen Hochbunkern in Stuttgart ab. Bei der ersten Welle waren noch Verkleidungen mit Werksandsteinen  vorgesehen, bei diesem Bunker ist dies in den Planungen nicht mehr berücksichtigt. Das Äußere  gleicht eher einem Fabrikgebäude. Die Lüftungsanlage wurde von der Firma Steinbach installiert.

Der Bunker wurde als Polizeibefehlsstelle für den Abschnitt Ost eingsetzt.

Nachkriegsnutzung

Der Talstraßenbunker wurde auf Anordnung der Militärregierung nach Kriegsende als Durchgangsheim für Personen aus Ungarn  zur Verfügung gestellt werden. Dieser Personenkreis zählte zu den Displaced Persons (DP). Nach der Rückführung dieser Menschen in deren Heimat bis Mitte 1947 wurde der Bunker als Wohnraum für Flüchtlinge belegt. Als erstes nahm er die Personen auf, die bis dahin im Rosensteinbunker gewohnt hatten. Der Rosensteinbunker war als Hotel vorgesehen und wurde deshalb geräumt. Aber die Belegung mit Personen endete bereits im Jahre 1948. Das Rote Kreuz mietete den Bunker für 1440 DM im Jahr als Lagerraum.

Übernachtungsmöglichkeit für Feuerwehrgäste

In den 90er Jahren richtete die Feuerwehr den Bunker für Übernachtungsgäste auswärtiger Feuerwehrabordnungen her. Es wurden Mehrstockbetten, in der Ausführung wie sie bei der Bundeswehr üblich sind, in den sonst leer stehenden Bunker gebracht. Auch die sanitären Anlagen erhielten eine Verbesserung. Die Toilettenanlagen erhielten z.B. Holztüren.

Die Aussenfassade war bis 1995 noch betongrau wie zur Kriegszeit. Die massiven Beschwerden der Anwohner veranlasste die Stadt die Fassade durch einen Anstrich an die Umgebung zu integrieren.
Anfang 2015 wurden das gesamte Inventar des Bauwerkes entsorgt. Das Bauwerk ist heute komplett leer. Die Mieteinnahmen für die Sendeanlagen betrugen 2015 ca. 5650,00 €
2016 hat der Verein Schutzbauten das Notstromaggregat (Deutz Motor von 1942) ausgebaut und in die Ausstellungen im Bunkermuseum integriert

Der Bunker ist seit 2016 verkauft. Es sollen daraus 12 Wohnungen entstehen. Problem bei diesem Objekt, sind die 2,5 Meter starken Wände. Das Immobilienunternehmen Gregor Breschke aus Niedersachsen will dieses Projekt angehen.




Bunkerausweis

Aus Bunker wird Wohnraum
Viele Bewerber gab es für den Bunker in der Talstraße, nachdem die Stadt Stuttgart  die Immobilie zum Verkauf ausgeschrieben hatte. Auch der Galeriest  Sandro Parrotta mit seiner Galerie Parotta Contemporary interessierte sich für dieses Bauwerk. In seinem Konzept hatte er eine Mischung aus Galerie und Wohnateliers vorgesehen. Über eine Million Euro wollte er in dieses Projekt investieren. Als aber ein Wohnungsbauunter- nehmen doppelt so viel wie er  geboten hat, konnte er nicht mehr mithalten.