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Splitterschutz in der Öffentlichkeit
I

In der Monatszeitschrift "Stuttgarter Illustrierte"  wurde im September 1940 auf die Möglichkeit eines Einmannbunkers am Arbeitsplatz hingewiesen. Dieser sollte auch Schutz bieten, wenn man keinen Luftschutzkeller in der Nähe hatte. Bei Erscheinen dieser Zeitschrift, war der Führersoforterlass noch nicht gültig.

Nicht nur in Industriegebieten, sondern auch in Wohngebieten wurden Einmannbunker zur Brandbeobachtung erstellt. So existiert auch heute noch solch ein Kleinbunker in einem Garten in der Kielmyerstraße im Stuttgarter Norden, einem reinen Wohngebiet.
Einmannbunker, Splitterschutzzellen
Kurios aber nützlich

Schon beim Anblick dieser so genannten Einmannbunker bekommt der Betrachter ein seltsames Gefühl. Die richtige Bezeichnung ist aber „Behelfsmäßiger Schutzraum für Einzelpersonen“ - BSE. Aufgestellt wurden diese BSE’s  auf Werksgeländen, an zentralen Stellen von Städten oder auch an Bahnhöfen (Bahnanlagen) und Schiffsanlegestellen.

Sie dienten vor allem dem Schutz bei Überraschungsangriffen aber auch als Beobachtungsmöglichkeit für Brandwachen und Werkschutz. Wichtig war die feste Verankerung auf einer Betonplatte, da der Luftdruck oder auch die Erschütterung einschlagender Bomben diese Bunker umgeworfen hätten. Es gab auch Ausführungen für bis zu 10 Personen allerdings war hier die Belüftung, meist über die Bunkerspitze eines der größten Probleme. Diese Art von Schutzbauwerken gab es zu Tausenden in ganz Deutschland. In der Nachkriegszeit sind die meisten dieser Bauwerke aus unseren Städten wieder verschwunden. Sie sollten auf  Beschluss der Alliierten alle vernichtet werden.

An der Bahnstrecke Korntal - Kornwestheim ist eine Splitterschutzzelle zusätzlich ins Erdreich eingegraben worden. Dies dürfte auch im Zusammenhang mit der leichten Flak in unmittelbarer Nachbarschaft gewesen sein. Diese Splitterschutzzelle ist zusätzlich ins Erdreich eingegraben, so, dass nur noch die Beobachtungsschlitze über dem Erdreich sind, Vermutlich war hier der Gefechtsstand.( III/2/54)




In Stuttgart sieht man noch einen Einmannbunker in einem Weinberg bei Obertürkheim, der einem sorglosen Betrachter als einzigartiges Winzerhäuschen in die Augen sticht. Diese Splitterschutzzelle ist mit Ziegeln gemauert und hat eine 40 cm starke Betondecke. Sie wurde für den Fabrikanten Kleemann gebaut, damit dieser vom Weinberg aus sehen konnte, ob seine Fabrik getroffen wird. Das Bauwerk wurde Ende 2008 unter Denkmalschutz gestellt. 
BILD © H:P.Kuban


Der Verein Schutzbauten Stuttgart hat einen "Einmannbunker" des Fabrikates Moll / München aus Reutlingen-Betzingen ans Bunkermuseum Feuerbach gebracht. Genau dieselbe Ausführung stand während des Zweiten Weltkrieges auf dem ehemaligen Schoch Gelände, ca. 50 Meter vom heutigen Standort entfernt.

 
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Verschiedene Formen von Splitterschutzzellen


In Reutlingen, fast neben dem Bahnhof, eine vergessene Splitterschutzzelle in gutem Zustand, aber total im Gebüsch
eingewachsen.



In Untertürkheim sieht man auf einen zerstörten Fabrikgelände eine Splitterschutzzelle.Es dürfte sich dabei um ein Fabrikat der Firma Dywidag handeln




Eine Splitterschutzzelle wie sie die Firma Mannesman angeboten hat. Sie war aus Stahl. Diese Kleinbunker waren die ersten die hauptsächlich auf Industiegeländen bereits 1935 aufgestellt wurden. Sie dienten dem Werkluftschutz. Später wurden diese Art von Bunker nur noch in Beton erstellt. Sie waren stabiler und das Metall blieb damit den Rüstungsgütern vorbehalten.