Während der nationalsozialistischen Zeit wurden in Stuttgart einige neue Siedlungen erstellt. Darunter fallen die Wolfbuschsiedlung, die Siedlungen in Steinhaldenfeld und in Neuwirtshaus. Allen diesen Siedlungen ist eines gemeinsam: ein Einfamilienhaus mit einem großen Gartenanteil. Dies sollte den Menschen ermöglichen, ihre Ernährung im Garten selbst anzubauen und für eine Kleintierhaltung genügend Platz bieten. Vergeben wurden diese Grundstücke durch Losverfahren an Interessenten die natürlich der Ideologie der Regierung zu dieser Zeit nahe stehen mussten. 1940 stellte sich heraus, dass nicht nur in diesen Siedlungen für den Luftschutz nicht genügend Vorsorge getroffen worden war. Es wurden deshalb für die Bevölkerung jeweils Hochbunker in ihrer Umgebung gebaut. Auch für die Luftschutzwarte und Brandbeobachter in den Siedlungen gab es keine Schutzräume. In den Siedlungsgebieten und den, für heutige Begriffe, weitläufigen Gärten wurden dafür Kleinbunker/Wachbunker erstellt. Sie sind so angeordnet, dass sie ein breites Gebiet überblicken und beobachten konnten. Nicht dem Luftschutz zugehörenden Personen hatten keinen Zutritt. In Steinhaldenfeld waren 20 solcher Wachbunker geplant.
In diesen Bunkern fanden bis zu acht Menschen Platz. .Sie wurden mit einem Zugang und einem Notausstieg gebaut. Das obere Drittel ragte aus der Erde heraus und ermöglichte mittels Sehschlitzen, das damals noch mit geringem Bewuchs versehenen Geländen, zu beobachten. Die Deckenstärke beträgt 50 Zentimeter, die Wandstärke 40 Zentimeter. Die kleinen Eingangstüren mit einer Höhe von 70 cm konnte mit einer Türe mit 10 cm Dicke, bestehend aus zwei Stahlplatten zwischen denen Beton gegossen wurde, verschlossen werden. Heute sind diese Bunker kaum noch sichtbar. Sie befinden sich mitten in den Gärten, sind stark mit Gebüsch eingewachsen oder mit anderen Kleinbauten überdeckt oder erweitert. Nach dem Krieg wurde in solchen Kleinbunkern illegal Schnaps gebrannt.