12./13.Oktober 1941 und 5. Mai 1942 Scheinanlage Brasilien, ein Nachbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes, in Laufen a.N. wird angegriffen. In Laufen brennen dabei 40 Häuser ab. Bis zum Herbst 1942 blieb Stuttgart vor weiteren Bombardierungen verschont. Die Flak-Geschütze konnten die inzwischen aus 10000 Meter hoch anfliegenden Bombern nicht erreichen. So stand fest, dass man Stuttgart verstecken muss.
Am 10. April 1942 wird das Neckartal gegen den Willen der Stadtverwaltung von einer Spezialeinheit des Luftgaukommandos Süd künstlich vernebelt. Der Verneblungsstoff Chlorsulfonsäure hatte aber zur Folge, dass es bei der Vegetation zu schweren Schäden kam. Gegen die Folgen gab es von den Obst und Gemüsebauern 300 Schadensersatzansprüche, die aber alle aus wichtigerem Grund abgelehnt wurden. Strölin hatte sich lange gegen die gesundheitlich nicht unbedenkliche Maßnahme für ganz Stuttgart gestemmt, die zunehmenden Angriffe stellten seine Bedenken zurück. So wurden 47 Nebelschleudermaschinen im September 1942 aufgestellt
25. April 1942 Fertigstellung eines Richtstollens für den Wagenburgtunnel
19. Juni 1942 Die Schillerstatue am Schillerplatz von Thorwaldssen wir demontiert und in den Wagenburg-Tunnel gebracht und übersteht dort unbeschadet den Krieg
1. August 1942 erster Fliegeralarm bei Tag
Herbst 1942 Das Stadtische Fuhramt verteilt mit Hilfe von Straßenbahnen an 369 Stellen einige Tausend Kubikmeter Sand die zur Brandbekämpfung dienten
28. September 1942 Die Vernebelung wird mit einem neuen Mittel (Ammoniumchlorid) erneut getestet. Mit dieser Chemikalie treten keine Korrosions- und Vegetationsschäden mehr auf.
6. Oktober 1942 Bei einer Übung wird mit diesen Mittel der Talkessel mit einem dichten Schleier aus 47 Nebelquellen überzogen. Die Zuteilung des neuen Mittels ergab aber große Schwierigkeiten und erst nach Intervention von Oberbürgermeister Karl Strölin bei Gauleiter Murr bewilligt. Erst gegen Ende 1942 konnte das Verneblungsmittel flächendeckend eingesetzt werden. Bis zum Herbst 1942 blieb Stuttgart vor weiteren Bombardierungen verschont. Die Flak-Geschütze konnten die inzwischen aus 10.000 Meter hoch anfliegenden Bombern nicht erreichen. So stand fest, dass man Stuttgart verstecken muss. Die Daimler Werke nebelten sich schon lange ein.
Britische Bomber finden am 20. Dezember auf Grund der Einnebelung nicht..
Am 13. Januar 1943 gibt es 43 Verneblungsstellen in Feuerbach, 32 in Bad Cannstatt, 23 in Gablenberg, Ostheim und Gaisburg. Der Beschluss am 19. März 1943 weitere Verneblungsanlagen in Kaltental, Heslach und Vaihingen aufzubauen werden nur noch teilweise umgesetzt. Es wurde dort jeweils nur eine Nebelschleuder aufgestellt. Auf den Fildern fehlte auch der natürliche Nebel mit dem sich der künstliche verbinden konnte.
24. März 1943, wurde auf Anordnung des Luftgaukommandos Süd der 36 Meter hohe Hasenbergturm (erbaut 1879 durch Verschönerungsverein) und des Degerlocher Aussichsturm durch die SS gesprengt, gefangengenommene Flieger hatten berichtet, dass diese als Markierungshilfe für ihre Angriffe dienten..
Im Frühjahr 1943 sickerte ganz langsam durch, dass die Vernebelung nicht den gewünschten Erfolg hat, da die Flugzeuge sich inzwischen einer Technik bedienten, wo sie nicht auf Sicht angewiesen waren, dem Radar.
Am 6. April 1943 wird in der Stadtverwaltung ein Kriegsschädenamt eingerichtet, zuständig für die Sofortmaßnahmen der Schadensbeseitigung durch Bomben.Der Bau von Luftschutzanlagen wurde fieberhaft vorangetrieben. Die zunehmende Materialknappheit setzte aber enge Grenzen. Stuttgart war aus der 2. Welle des Bunkerbaus herausgenommen worden. So bildeten sich Luftschutzgemeinschaften als Notgemeinschaften, welche in Eigenregie Pionierstollen in die Hänge von Stuttgart errichteten. Dies geschah in der Freizeit der Menschen.
19. April 1943 Die zunehmenden Schäden durch Luftangriffe veranlasst die Verwaltung ein Kriegsschädenamt einzurichten
7./8.Mai 1943 Die Kinderlandverschickung wird mit 90 Kindern gestartet. Sie werden nach Freudenstadt und Calw evakuiert.
Mitte Mai wurde ein Prototyp eines Pionierstollens in Botnang erstellt, da es dort keinerlei Bunkeranlagen gab
8. August 1943 Der Polizeipräsident gibt bekannt, dass Kelleröffnungen mit nicht brennbaren Materialen (z. B. Ziegelsteinen) zu verschließen sind.
29, August 1943 Erlass, dass Gebäude aus Holz mit Feuerschutzmitteln gestrichen werden müssen.
Ende August 1943 lagen bereits 148 Anträge auf Bau eines Pionierstollens vor.
6. September 1943 Erstmals greifen US Flugzeuge in den Luftkrieg in Stuttgart ein und bombardieren Stuttgart bei Tag. Mehr als die Hälfte von den 107 Toten kamen in ihren Kellern bei diesem Angriff um.
29. Oktober 1943 Die Reste zerstörter Gebäude werden beschlagnahmt damit sie für Luftschutzbauten zur Verfügung gestellt werden können
Dezember 1943 führt die Deutsche Reichspost die Eilnachrichtenkarte ein.
22. Februar 1944 Der Luftschutzleiter gibt bekannt, dass Flakfeuer ab sofort Fliegeralarm bedeutet.
15. März 1944 Die Beschriftungen mit Pfeilen zu den Notausstiegen an den Häusern wurde verpflichtend
23. Mai 1944 Strölin weist auf rund 470000 Luftschutzplätze und 4725 unterirdische Fluchtwege von insgesamt 26,7 km hin. Die Stadt hat 80 Großlöschteiche und 350 Selbstschutzteiche.
12./13. Juli 1944 Laut Stadtverwaltung sind bis zu bis diesem Zeitpunkt für den zivilen Luftschutz 11,8 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt worden.
25. – 29. Juli 1944 Die sogenannten Vergeltungsangriffe auf die Vergeltungswaffen treffen die Stuttgarter Altstadt und zerstören diese komplett. Über den Stuttgarter NS-Kurier wird die Bevölkerung zu äußerster Sauerstoffdisziplin in den überfüllten Luftschutzräumen aufgefordert. Am 25. wurde die Fluko in der Fürstenstraße getroffen, dabei kamen 93 Diensthabende ums Leben, darunter viele Luftwaffenhelferinnen.
Februar 1945 Bunker und Stollen werden zur Lagerung von Waffen und Munition von Pateiangehörigen genutzt und am 26. März von den Volksturmeinheiten übernommen und wieder geräumt.2
21. April 1945 Kriegsende in Stuttgart
Mehr als die Hälfte des Gebäudebestandes Stuttgarts (57,5 Prozent) wurden bei 53 Luftangriffen zerstört. 67,8 Prozent der Wohngebäude (39125) und 75 Prozent der industriellen Anlagen waren bis Kriegsende unbrauchbar. 4.577 Zivilisten wurden getötet. 8875 wurden durch Luftangriffe verletzt und 85 Wehrmachtsangehörige. Rund fünf Millionen Kubikmeter Schutt und Trümmer müssen in der Stadt beseitigt werden
Anzahl der Luftangriffe 53
Anzahl der Akuten Luftgefahr (ab 23. 3.1945) 13
Anzahl der Fliegeralarme 428
Anzahl der Luftwarnungen 472