Der Bunker wurde ab 28. August 1941 bei Luftangriffen eingesetzt, wenn die Innenausstattung auch noch nicht komplett war. Es fehlte noch der Lüfter und die Heizungsanlage.
Während des Krieges wurde der Bunker als Polizeibefehlsstelle für den Abschnitt Süd eingesetzt.
Die Nachkriegsnutzung
Nach dem Krieg diente der Bunker als Lagerraum für das „Kaufhaus für Alle“. Zur weiteren Verbesserung der Hotelsituation und auf Druck der amerikanischen Besatzungsmacht, wurde ein Pächter für den Bunker unter dem Wilhelmsplatz gesucht. Bis zum 15. August 1947 konnte der Bunker geräumt werden, da die Aufbauphase mit entsprechenden Lagerräumen für das Kaufhaus bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen werden konnte. Unter den Bewerbern als Hotelier war auch der Fußballspieler Conen, der den Zuschlag aber nicht bekam und erst beim Rosensteinbunker zum Zuge kam. Bereits am 16. Juni 1947 hatte Josef Bleyer, damals wohnhaft in der Cottastraße 57, den Zuschlag erhalten.Die Pacht betrug für 31 Kabinen, einem Aufenthaltsraum, 2 Maschinenräume, Waschräumen und Aborten 650 RM je Monat. Es handelte sich dabei um einen Festbetrag. Die Pachtzeit war auf 5 Jahre festgelegt. Nach der Währungsreform 1948 betrug die jährliche Pacht 7800 DM. Der Vertragspartner bei der Stadt war das Tiefbauamt, da sich die Bauwerke unter der Erde befanden. Frau Bleyer konnte die Erfahrung von 15 Jahren als Geschäftsführerin des Hotels Rauh einbringen. Das Hotel wurde am 6. Oktober 1947 eröffnet. Bis September 1948 war in diesem Bunker auch noch die Schutzpolizei untergebracht. Die Beamten hatten mit den Verhältnissen in diesem Bunker sehr zu leiden. So war kein ungestörtes Verhör möglich, da das laute Öffnen und Schließen der Schutztüren kein konzentriertes Arbeiten erlaubte. Ende 1948 erhielten die Beamten einen neuen Massivbau im Akademiegarten.
Die Übernachtungsgebühren im Hotel betrugen je Übernachtung 5,75 RM, das Frühstück 75 Rpf. Der Preis war vom Wirtschaftsamt der Stadt Stuttgart, wie bei allen anderen Bunkerhotels festgelegt worden. Die Einrichtung für den Hotelbetrieb konnte mit Hilfe von Bezugsscheinen aus Minden beschafft werden. Zum 1. Oktober 1953 wurde der Vertrag dann gekündigt, da eine verstärkte Nachfrage nach Wohnraum für Flüchtlinge bestand. Bleyer wurde eine Nachfrist bis zum Februar 1954 eingeräumt, da er ab diesem Zeitpunkt ein anders Gastronomieobjekt übernehmen konnte. In den Wilhelmplatzbunker zogen Flüchtlinge ein, betreut von der Caritas. Bis 1967 wurde der Bunker für kurzeitige Unterbringung von Wohnsitzlosen genutzt. Danach stand das Bauwerk leer.
Bunker im Kulturbetrieb
Eine Gruppe von Studenten interessierte sich für alternative Lebensform im Bunker. Als Mieter trat Herr Götz Wintterlin ein. Offiziel war der Bunker als Lagerraum vermietet worden. Sehr schnell entwickelte sich in dm Bunker eine Community der eine Foto-, eine Radio-, eine Fahrrad-, eine Lederwerkstatt und eine Töpferei angegliedert war. Aufregung erregte eine Pressemitteilung, bei der sechs männliche und sechs weibliche Personen mit nacktem Oberkörper um einen dapfenden Wasserkessel tanzten. Zu all den anderen Aktivitäten hatte sich hier eine Meditatonsgruppe gebildet. Inzwischen gab es einen vegetarischen Mittagstisch, den man drei Mal in der Woche dort einnehmen konnte. Dies rief erneut die Behörden auf den Plan, die dies überprüfte, dann aber doch genehmigte. Die RAF-Hysterie zu der damaligen Zeit löste bei den Anwohnern ein Unbehagen aus, weil sich ständig "Langhaarige" am Eingang des Bunkers bewegten, das schließlich zu einer Durchsuchung durch das SEK führte. Es konnte aber keine terroristische Indizien gefunden werden. Am 17. Januar 1981 stellte dann die Gaststättenbehörde, die auf einem routinemäßigen Kontrolle dirch das Viertel war, im Bunker eine Belegung von über 200 Personen fest. Der Bunker wurde darauf von der Polizei geräumt. Die Community wollte eine "BIODISCO" einrichten. Hier "spielten" die Behörden nicht mehr mit und der Mietvertrag wurde gekündigt.
Der Bunker wurde danach an Gruppen aus der Stuttgarter Musikszene als Probenräume vermietet.
Bunker im Kalten Krieg
Ab Januar 1987 wurde der Bunker für die Belegung im Rahmen des Zivilschutzes umgebaut.
Nach der Sanierung des Bunkers im Auftrag des Staatlichen Hochbauamtes, wurde das Bauwerk 1988 an die Stadt übergeben. Die Kosten für die Umbauarbeiten beliefen sich auf 516.000 DM.
1990 wurde das Bauwerk für Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien hergerichtet. Es hat aber zu keiner Zeit jemals ein Flüchtling dort genächtigt, weil die Politik dies inzwischen für unmenschlich hielt.