Ein wichtiges Element für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens und der Industrie ist die Stromversorgung. In Stuttgart waren zur Zeit des Kalten Krieges die Technischen Werke (TWS) dafür zuständig. Die technischen Einrichtungen dafür gab es in den Netzleitstellen am Stöckach. Von dieser Stelle konnte in Stuttgart autark vom weiteren Netz in der Bundesrepublik, das Mittel-, Hoch und Höchstspannungsnetz betrieben werden.
Diekt neben dem Parkhaus (war bis 2013 eine MZA) existierte im 3. Untergeschoss eine Zweitnetzwarte in der die Steuertechnik ein weiteres Mal vorhanden war. Damit konnte sichergestellt werden,dass die Stromverteilung beim Ausfall der eigentlichen Steuerzentrale möglich gewesen wäre. Direkt nebeneinander waren die Arbeitsplätze für das Stuttgarter Netz als auch die operativen Steuerung für die Kraftwerke von Gaisburg, Münster und Pump SW Glems. Der Zweitrechner war mit dem Erstrechner ständig vernetzt und damit arbeitstechnisch immer auf dem neusten Stand. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) garantierte die sichere Stromversorgung (2 x 64 kVA) bei einem Ausfall der allgemeinen Stromversorgung in Kombination mit einem Dieselaggregat.Die Laufzeit zeigt gerade mal 56 Stunden an. Die gesamte Anlage erstreckte sich auf 400 m² und konnte mit den vorbereiteten Maßnahmen für vier Wochen autark ihren Dienst verrichten. Für die Betriebsmannschaft standen 11 Betten, eine Küche, Nahrungsmittel und eine Treibstoffbevorratung von 30.000 Litern bereit. Die Verbindung zur Aussenwelt wurde über eine Teleskopantenne gewährleistet, die in einem seperaten verbunkerten Schacht ausgefahren werden konnte. Die Dauernahrungsmittel wurden regelmäßig ausgetauscht. Die Anlage war im Gegensatz zu den Zivilschutzanlagen jederzeit einsatzbereit und benötigte keinen Vorlauf. Letzmalig eingesetzt war diese Anlage im Jahre 2000. Diese Technik und die Räumlichkeit existierten bis 2004. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Netzwarte in einen Neubau nach Esslingen verlegt. Trotz der schon langen Ausserdienststellung ist diese Anlage heute noch in einem extrem guten Zustand. Die Anlagenwartung des Bauwerkes wurde von einer Fremdfirma durchgeführt.
Eine weitere Netzwarte für den Kalten Krieg war bei Altbach geplant, die aber nicht umgesetzt wurde.