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Luftschutz in Deutschland und im Ausland

 

Schutzbauten in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland gab  es bis 2008 etwa 2.300 öffentliche Schutzräume. Die neueren Bauwerke sind zumeist Mehrzweckanlagen, die neben der Funktion als Schutzraum noch eine zivile Nutzung, zum Beispiel als Tiefgarage oder U-Bahn-Station haben. Diese öffentlichen Schutzräume befinden sich in der überwiegenden Mehrheit im Besitz des Bundes. Aufgrund der sich 1990 geänderten politischen Gegebenheiten hat der Bundesinnenministerim 2007 beschlossen, sich aus dem flächendeckenden Schutzraumkonzept zurückzuziehen. Viele Bunker werden verkauft oder einfach stillgelegt. Die Zuständigkeit für den Schutz vor Katastrophen obliegt den jeweiligen Länderparlamenten.

Ganz allgemein kann man sagen, dass diese Schutzbauten sich so gut wie ausschließlich in Großstädten befinden. Außerhalb davon stehen fast keine öffentlichen Schutzräume zur Verfügung. Aber auch hier haben sich die die sich veränderten politischen Gegebenheiten in der Schutzraumpolitik niedergeschlagen

Schutzraumplätze im Vergleich*

Bundesland Berlin
27.000 Schutzplätze 3.400.000 Einw.

Hamburg
45.000 Schutzplätze
1.700.000 Einw.

München
37.000 Schutzplätze
1.300.000 Einw.

Stuttgart
74.530 Schutzplätze
   590.000 Einw.


*Alle Werte Zirkaangaben Stand 1990

Die Zeit um einen Schutzraum für die Belegung vorzubereiten hängt maßgeblich von der aktuellen Benutzung ab. Diese Zeit wird unter anderem benötigt, um das notwendige Betriebspersonal zu verständigen und die Schutzräume für die Belegung vorzubereiten. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau von Betten.

Schutzraumbau bei unseren Nachbarn

In der Schweiz sowie Österreich gibt es beim Neubau von Wohnhäusern die Pflicht zur Errichtung eines privaten Schutzraumes. "Jeder und jedem ein Schutzplatz" lautet der Grundsatz des schweizerischen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz. Landesweit gibt es dort über 270.000 Personenschutzräume, zudem 3.500 Schutzanlagen. Heute lassen sich über 95 Prozent der Bevölkerung in Schutzräumen unterbringen.
300'000 Personenschutzräume gab es 2006 in Privathäusern, Instituten und Spitälern in der Schweiz. Sie bieten 7,5 Millionen Schutzplätze. Wer heutzutage ein Haus baut, aber keinen eigenen Schutzraum, der muss laut der geltenden Regelung 1500 Franken für jeden Schutzplatz als Ersatzbeitrag an die Wohngemeinde bezahlen. Seit Inkrafttreten dieser Regelung im Jahr 1979 bis zum Jahr 2006 haben die Gemeinden zirka 1,3 Milliarden Franken eingenommen. Mit der geänderten Lage durch die Auflösung des Warschauer Paktes, wurde auch in der Schweiz und in Österreich der Schutzraumbau zurückgefahren und die Räume anderweitig genutzt. Die erneute geopolitsche Zuspitzung 2014 im Osten Europas veranlasste unsere Nachbarn, das Schutzraumkonzept wieder hochzufahren.